Deutschland und Kolumbien wollen künftig bei der Produktion von grünem Wasserstoff eng zusammenarbeiten und eine Klima- und Energiepartnerschaft eingehen. "Wir werden den überwiegenden Teil der gigantischen Energiemenge, die wir gasförmig brauchen, importieren müssen", so Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag in Berlin in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro.
Dafür brauche Deutschland große Partner in der Welt. "Kolumbien soll einer dieser Partner sein."
Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser mit aus erneuerbaren Energien erzeugtem Strom hergestellt und ist somit CO2-frei. Petro betonte, Südamerika habe hierfür ein enormes Potenzial. "Und eines der Länder, die die meisten Kapazitäten in Südamerika haben, ist Kolumbien." Man wolle dieses Vorhaben gemeinsam in Angriff nehmen. Scholz und Petro teilten mit, dass dazu eine Arbeitsgruppe beider Energieministerien eingesetzt werde.
Der kolumbianische Präsident dankte dem Kanzler für die langjährige Unterstützung Deutschlands beim Friedensprozess in seinem Land. Die Zahl der Tötungsdelikte in Kolumbien sei zwar erheblich gesunken, sagte Petro. Aber es sei noch ein Weg zurückzulegen. "Es geht darum, eine Ära der Gewalt zu verlassen und zu einer Ära des Friedens überzugehen. Dafür brauchen wir den Willen und auch Unterstützung."
Scholz sagte, der Friedensprozess sei zwar noch lange nicht am Ziel, aber auf gutem Weg. "Auf unsere Hilfe kann auch in Zukunft gezählt werden."
Elektrolyse-Hersteller im Blick
Kolumbien hat gute Voraussetzungen, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Wichtig für die Herstellung des Energieträgers sind die Elektrolyseure. Unter anderem fertigen Nel und Plug Power solche Geräte. Die beiden Unternehmen könnten unter Umständen perspektivisch von der Zusammenarbeit der beiden Länder profitieren.
Kolumbien könnte langfristig zu einem der wichtigsten südamerikanischen Wasserstoff-Exporteure avancieren. Unternehmen wie Plug Power oder Nel könnten helfen, die notwendige Infrastruktur mit aufzubauen. Risikobewusste Anleger mit Weitblick können sich ein paar Stücke des Elektrolyse-Spezialisten Nel ins Depot legen (Stopp: 1,00 Euro). Eine aktuelle Einschätzung zu Plug Power erhalten Sie hier.
(Mit Material von dpa-AFX)