Beim norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel gibt es endlich wieder nennenswerte Neuigkeiten von der Auftragsseite. Die Skandinavier sollen ein alkalisches Elektrolyseursystem nach Dänemark liefern, wie aus einer Mitteilung vom Freitag vergangener Woche hervorgeht. Bei der Aktie hellt sich das Chartbild weiter auf.
Im Konkreten liefert Nel das Elektrolyseursystem an Skovgaard Energy Aps für die Produktion von "grünem" Ammoniak in Westjütland. Der Auftragsgegenwert wird auf etwa vier Millionen Euro beziffert, die Auslieferung soll im dritten Quartal 2023 erfolgen.
Die Anlage, die von den Projektpartnern Topsoe und Vestas errichtet wird, werde die weltweit erste dynamische grüne Ammoniakanlage sein, bei der erneuerbarer Strom aus Wind- und Sonnenenergie direkt mit dem Elektrolyseur verbunden werde, heißt es. "Für dieses Projekt haben wir uns für die alkalische Elektrolyseur-Technologie von Nel entschieden, da wir das Projekt nicht mit einer unbekannten Elektrolyseur-Technologie riskieren wollten", so Pat A. Han, Technischer Direktor von Skovgaard Energy. "Bei dem alkalischen Elektrolyseur von Nel handelt es sich um eine bewährte Technologie von hoher Qualität, die auch gut zu den Absichten des Demonstrationsprojekts für den dynamischen Betrieb der Ammoniakanlage passt."
Viel Erfahrung
In der Tat kann Nel auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken. Die erste Installation eines Elektrolyseurs des Unternehmens erfolgte bereits 1927 in Norwegen. Seitdem verbessert die Gesellschaft seine Technologien kontinuierlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Schließlich wollen auch große Player wie Thyssenkrupp oder Siemens Energy im wachstumsstarken Markt für Elektrolyseure Fuß fassen.
Der Auftrag unterstützt die Erholungsbewegung der Nel-Aktie. Das spekulative Papier konnte sich in den letzten Handelstagen wieder nach oben absetzen. Für deutlich höhere Kurse muss Nel allerdings weitere Aufträge liefern, um die derzeitige Bewertung zu rechtfertigen. Ein Einstieg drängt sich derzeit nach Ansicht des AKTIONÄR nicht auf.