Die Stahlindustrie verursacht rund um den Globus schädliche Kohlenstoffdioxid-Emissionen. In Schweden produziert dieser Sektor etwa zehn Prozent der Emissionen, in Finnland sind es sieben Prozent. Das Joint Venture HYBRIT mit SSAB, LKAB und Vattenfall will dieses Problem in den Griff bekommen. Die Pilotanlage mit einem Elektrolyseur von Nel zur Gewinnung von grünem Wasserstoff in Schweden ist inzwischen in Betrieb – und erhält nun weitere finanzielle Unterstützung.
HYBRIT mit Gamechanger-Potenzial
Das damit verfolgte Ziel bestehe darin, die Stahlindustrie zu dekarbonisieren, indem Kokskohle (die traditionell bei der Stahlproduktion eingesetzt werde, um Eisenerz in Eisen umzuwandeln) durch Wasserstoff ersetzt werde, der mit fossilfreiem Strom (vorrangig aus Windkraft) und Wasser erzeugt werden soll – heißt es bei Vattenfall.
Das Vorzeige-Projekt für fossilfreien Stahl stößt offenbar auch auf politisches Interesse – die schwedische Energiebehörde fördert den nächsten Schritt von der Pilotanlage hin zu einer umfassenden Machbarkeitsstudie mit 22 Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet 2,1 Millionen Euro).
Für Nel ein wichtiges Projekt
Dass Nel mit dem Elektrolyseur eine sehr wichtige Komponente der sich in Betrieb befindlichen Pilotanlage geliefert hat, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Schließlich demonstriert das Unternehmen damit, dass die Technologie auch im Stahl-Bereich einsatzbereit ist.
Fortschritte bei Vorzeige-Projekten wie bei HYBRIT werden derzeit von den Betrugsvorwürfen rund um den Nel-Partner Nikola überschattet. Das belastet auch die Aktie von Nel. Inzwischen hat sich das Chartbild für Trader merklich aufgehellt und der Wert stabilisiert. Investierte Anleger bleiben dabei, beachten jedoch den Stopp bei 1,20 Euro.