Am Mittwoch hat der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel die Zahlen für das vierte Quartal 2021 veröffentlicht. Im Anschluss an die Zahlenvorlage haben zahlreiche Analysten den skandinavischen Wert erneut unter die Lupe genommen, das Fazit der Experten fällt dabei allerdings sehr unterschiedlich aus.
Das Analysehaus Jefferies hat Nel nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 23 Norwegische Kronen (2,27 Euro) belassen. Der Wasserstoffproduzent habe mit einer Verdoppelung der Auftragspipeline gegenüber dem Vorquartal stark abgeschnitten und einen rekordhohen Auftragseingang verzeichnet, schrieb Analyst Will Kirkness.
Auch die kanadische Bank RBC rät weiter zum Kauf. Das Votum lautet "Outperform" mit einem Kursziel von 22 Kronen (2,17 Euro). Der Anbieter von Lösungen zur Wasserstoffproduktion könne eine relativ gut gefüllte Auftragspipeline vorweisen, doch die Anleger dürften sich eher auf den Preisdruck und die schwächelnden Resultate fokussieren, so Analyst Erwan Kerouredan.
Goldman hebt den Daumen
Goldman Sachs hat Nel ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 17 Kronen (1,68 Euro) belassen. Der Wasserstoffproduzent habe einen starken Auftragseingang und -bestand berichtet, umsatzseitig aber erwartungsgemäß abgeschnitten, meint Analystin Zoe Clarke.
Völlig anderer Meinung ist indes Patrick Jones von JPMorgan. Die Einschätzung lautet "Underweight" mit einem Kursziel von lediglich zehn Kronen (0,99 Euro). Nel habe ein durchwachsenes Quartal hinter sich. Jones vermisst zudem einen klaren Ausblick auf den operativen Ergebnisverlust (EBITDA) sowie die geplanten Investitionen im laufenden Jahr.
Nel hat die langfristigen Wachstumsaussichten im Rahmen der Zahlen bestätigt, doch die Gewinnschwelle ist unverändert in weiter Ferne und ein konkreter Ausblick fehlt. Das hat auch der JPMorgan-Analyst Jones moniert. DER AKTIONÄR bleibt auf lange Sicht optimistisch für das Unternehmen gestimmt. Ein Einstieg drängt sich derzeit allerdings nicht auf.