Immer mehr Länder legen ihre nationalen Wasserstoff-Strategien vor. Für eine erfolgreiche Realisierung der Vorhaben braucht es in den nächsten Jahren jede Menge Elektrolyse-Kapazitäten. Auf die Fertigung von Elektrolyseuren hat sich unter anderem Nel aus Norwegen spezialisiert. Im Gespräch mit dem AKTIONÄR beschreibt Nel-Chef Jon André Løkke, wo es derzeit "hohe Aktivitäten" gibt.
Viel los in Spanien
"In Australien geht es bei großen Projekten voran", so der Firmenlenker. "Wir sehen auch hohe Aktivitäten in Südeuropa, vor allem in Portugal und Spanien". Wie ICIS vor Kurzem berichtete, wurden allein im Spanien im Februar über 540 Megawatt grüne Wasserstoffkapazitäten angekündigt.
Was macht China?
"Bei den Wasserstoff-Stationen ist es schwieriger", so Løkke "Hier gibt es noch Aktivitäten in Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Kalifornien oder Korea." Aber auch den chinesischen Markt verfolgt das Nel-Management. "Und es gibt die ,große Unbekannte' China, wo sich auch einiges tut. Aber sie haben sich noch nicht wirklich für den Betankungsstandard entschieden", erklärt der Nel-CEO und präzisiert: "Sie sollten im Jahr 2021 eine Entscheidung treffen und dann werden wir eine massive Beschleunigung sehen. Danach müssen wir herausfinden, wie wir den Markt so gut wie möglich bedienen können."
Nel beobachtet die Märkte sehr genau und konnte bereits bei vielen spannenden Projekten den Zuschlag erhalten. Trotz der jüngsten charttechnischen Korrektur beträgt der Börsenwert von Nel immer noch knapp 3,5 Milliarden Euro, es sind also jede Menge Vorschusslorbeeren eingepreist. Investierte Anleger halten an der verbleibenden Position fest und sichern diese mit einem Stopp bei 1,90 Euro nach unten ab.