Beim britischen Energieriesen BP läuft es aktuell absolut rund. Dank der anhaltend hohen Öl- und Gaspreise verdient das Unternehmen prächtig. Und der Vorstand ist offenbar davon überzeugt, dass dem Konzern auch noch einige weitere sehr gute Jahre bevorstehen. Deshalb wurde nun die langfristige Gewinnprognose erhöht.
Demnach rechnen die Briten für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Jahre 2030 nun mit einer Spanne von 53 bis 58 Milliarden Dollar. Basis der Annahme ist übrigens ein Ölpreis von 70 Dollar, also einem Niveau weit unter dem aktuellen, wie BP im Rahmen einer Präsentation vor einem Investorentag in Denver erklärte.
Bemerkenswert: Zwischen zehn und 12 Milliarden Dollar des EBITDA-Ziels sollen auf Wachstumsmotoren für die Energiewende entfallen. Hier investiert BP seit Jahren relativ fleißig und befindet sich auf einem guten Weg, auch in der neuen Energiewelt weiterhin zu den Big Playern zu gehören. Hauptgrund für die nun erfolgte Erhöhung der Prognose ist aber ein erwarteter Anstieg des Gewinns aus sogenannten "resilienten Kohlenwasserstoffen". Zu dieser Gruppe zählt das Management die Öl- und Gasproduktion sowie das Raffineriegeschäft. Während BP in diesem Bereich bisher von einem operativen Gewinn von 39 bis 42 Milliarden Dollar ausgegangen ist, erwartet man nun zwischen 41 und 44 Milliarden Dollar.
An der mittelfristigen Prognose hat BP indes nichts verändert. So geht der Vorstand für das Jahr 2025 weiterhin von einem EBITDA von 46 bis 49 Milliarden Dollar aus. Darüber hinaus wurden die bisherigen Investitionsziele für den Zeitraum zwischen 2025 und 2030 bestätigt.
DER AKTIONÄR hält an seiner bullishen Einschätzung fest: BP verfügt über eine solide Bilanz, eine starke Stellung in zahlreichen wichtigen Märkten und über gute Aussichten. Darüber hinaus ist die Dividendenperle mit einem 2023er- und einem 2024er-KGV von 7 nach wie vor sehr günstig bewertet. Das Mitglied im Langfristigen Musterdepot bleibt ein klarer Kauf (Stopp: 4,60 Euro).