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22.04.2020 Martin Mrowka

MTU Aero Engines: Dieser Boden muss halten

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MTU Aero Engines

Nicht nur die Corona-Krise, sondern nun auch noch der Ölpreis-Schock und die damit verbundenen Sorgen um die Lage der Weltwirtschaft drücken auf die Geschäfte des Triebwerkbauers MTU Aero Engines. Am Dienstag gehört die Aktie erneut zu den schwächeren DAX-Werten. Doch einige Analysten sehen ein erstes Licht am Ende des Tunnels, senken allerdings ihre Kursziele.

So hat die US-Investmentbank Goldman Sachs das Kursziel für die MTU-Aktie heute von 189 auf 140 Euro gesenkt. Analyst Chris Hallam verweist in einer aktuellen Branchenstudie darauf, dass auch der Rüstungssektor samt militärischer Luftfahrt, der mit seinen stabilen und lang laufenden Staatsaufträgen eigentlich als "sicherer Hafen" gelte, in diesem Jahr erheblich unter der Corona-Krise leiden dürfte. Weniger durch Nachfragerückgänge, als vielmehr durch geschlossene Werke und Reisebeschränkungen, die die Produktivität, die Durchlaufleistung und die Lieferketten negativ beeinflussten. Seine Einstufung für die MTU-Aktie beließ er auf "Neutral".

Auch das Analysehaus Warburg Research sieht MTU als "Hold"-Position, hat allerdings kürzlich das Kursziel für MTU deutlich von 243 auf 125 Euro gesenkt. Nach einem noch recht stabilen ersten Quartal dürfte die Corona-Krise den Triebwerkbauer im laufenden Quartal voll treffen, schrieb Analyst Christian Cohrs in einer Studie.

Die britische Investmentbank Barclays prognostiziert für die kommenden Monate kein großes Kurspotenzial, bleibt mit einem Kursziel von 100 Euro jedoch bei ihrer Einstufung "Equal Weight". Dabei hält Analystin Charlotte Keyworth die Aktien aus dem europäischen Luftfahrtsektor angesichts eines Bewertungsabschlags von 45 Prozent zum historischen Durchschnitt langfristig durchaus für attraktiv. Dennoch sei es ihrer Meinung noch zu früh, jetzt schon eine Bodenbildung auszurufen, denn die Aussichten für das operative Geschäft seien mit Blick auf die weiteren Auswirkungen der Corona-Krise risikobehaftet.

Die MTU-Aktie ist am Mittwoch-Vormittag nochmals bis auf 108,75 Euro abgetaucht, bevor sich der Kurs dann auf gut 111 Euro erholen kann. Charttechnisch wichtig ist, dass die Zone um 106 Euro hält. Ein Rutsch deutlich darunter würde die technische Bodenbildung auflösen.

MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)

Die US-Bank JPMorgan bleibt dann auch bei ihrer skeptischen "Underweight"-Einstufung und hat das Kursziel für den Triebwerksbauer heute von 93 auf 83 Euro weiter gesenkt. Analyst David Perry glaubt, dass die Erholung des zivilen Luftfahrtsektors in Europa angesichts des enormen Einflusses durch die Covid-19-Pandemie noch Jahre dauern könnte und hat seine Gewinnschätzungen (EPS) für die Branche bis zum Jahr 2022 gekürzt.

Insgesamt sind von den 27 bei Bloomberg gelisteten Analysten für MTU derzeit fünf auf der Käufer-Seite, 16 sehen MTU als Halteposition und sechs plädieren für einen Verkauf der DAX-Aktie.

Fluggesellschaften dürften angesichts des Ausmaßes der Branchen-Krise nicht nur ihre Bestellungen für neue Flugzeuge (und Triebwerke), sondern auch die Wartung und Ausbesserung von Maschinen deutlich zurückfahren. Dennoch dürfte das Gröbste bereits in den gefallenen Kursen eingepreist sein.

Kurzfristig sind deutliche Erholungen möglich. DER AKTIONÄR spekuliert im Hebel-Depot mit einer Trading-Position auf dieses Szenario. Eine Absicherung per Stopp oder aktive (Teil-)Gewinnmitnahmen sind dabei – je nach Marktlage und Newsflow jederzeit möglich.

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