Morphosys stellt sich 2020 auf einen kräftigen Anstieg bei Umsatz und Ergebnis ein. Das Biotechnologieunternehmen will seine Erlöse um auf 280 bis 290 Millionen Euro steigern, wie die im MDAX notierte Biotechfirma am späten Mittwochabend bekanntgab. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll zwischen minus 15 und plus 5 Millionen Euro liegen. Nicht enthalten in dieser Prognose sind unter anderem mögliche Auswirkungen der Coronakrise.
Im vergangenen Jahr war der Umsatz von 76,4 auf 71,8 Millionen Euro gesunken. Wegen anziehender Forschungsaufwendungen und den Vorbereitungen zum Marktstart seines Krebsmittels Tafasitamab fiel das Ebit mit minus 107,9 Millionen Euro deutlich niedriger aus als 2018 – damals hatte es minus 59 Millionen Euro betragen. Solche Anlaufbelastungen sind in der Pharmaindustrie jedoch üblich. Mit den Werten hat Morphosys seine Ziele erfüllt, die das Unternehmen Anfang Juli angehoben hatte.
Für den Hoffnungsträger Tafasitamab hatte Morphosys Anfang des Jahres mit dem US-Unternehmen Incyte einen gewichtigen Kooperationspartner an Bord geholt. In den USA wollen die beiden Partner das Mittel künftig gemeinsam vermarkten, außerhalb des US-Marktes erhält Morphosys eine Umsatzbeteiligung. Nachdem die Bayern Ende 2019 bei der US-Arzneimittelbehörde FDA für das Medikament einen Zulassungsantrag für die Behandlung von Lymphdrüsenkrebs gestellt hatten, wird bis zum 30. August mit einer Entscheidung gerechnet. In Europa wird ein Zulassungsantrag Mitte des Jahres angepeilt.
Die Aktie von Morphosys ist in den vergangenen Wochen im Zuge der Corona-Krise ebenfalls deutlich unter Druck gekommen. Am heutigen Mittwoch reagiert die Aktie mit einem leichten Plus auf die Zahlen. DER AKTIONÄR bleibt langfristig zuversichtlich. Anleger sollten versuchen, mit gestaffelten Kaufaufträgen zum Zuge zu kommen.
(Mit Material von dpa-AFX)