Der US-Konzern MongoDB hat am Montagabend nach US-Börsenschluss seine Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und dabei die Markterwartungen übertroffen. In einer ersten Reaktion legte die MongoDB-Aktie daher im nachbörslichen US-Handel zweistellig zu, ehe der Kurs in sich zusammenbrach und ins Minus drehte. Grund dafür dürfte diese brisante Personalie sein.
Konkret hat MongoDB den Umsatz im dritten Quartal um 22 Prozent auf 529,4 Millionen Dollar gesteigert. Als Wachstumstreiber des Datenbankverwalters erwiesen sich laut Konzernchef Dev Ittycheria die „über den Erwartungen liegende EA-Performance und ein Umsatzwachstum von 26 Prozent bei Atlas.“
Bei EA handelt es sich um das Segment Enterprise Advanced. Hier bietet MongoDB Unternehmenskunden eine erweiterte Version seiner Datenbank mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen, Verwaltungstools und besseren Support an. In der Atlas-Sparte werden hingegen Erlöse erfasst, die aus einem Cloud-Datenbankdienst stammen, welcher auf Plattformen wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud laufen. Bemerkenswert: 512,2 Millionen Dollar des Gesamtumsatzes oder 96,7 Prozent stammen aus wiederkehrenden Abo-Erlösen. Die restlichen 3,3 Prozent entfielen auf Service-Einnahmen.
Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte hingegen von 0,96 Dollar im Vorjahreszeitraum auf 1,16 Dollar. Mit diesen Zahlen hat das US-Unternehmen die Markterwartungen übertroffen: Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gewinn je Aktie von 0,69 Dollar sowie einem Umsatz von 495,7 Millionen Dollar gerechnet.
Prognosen angehoben
Auch beim Ausblick überzeugte MongoDB: Statt der erwarteten 508,5 Millionen Dollar dürfte der Umsatz im Schlussquartal bei 515,0 bis 519,0 Millionen Dollar liegen und der Gewinn je Aktie 0,62 bis 0,65 Dollar betragen, während der Markt mit 0,57 Dollar gerechnet hatte.
Für das Gesamtjahr zeigte sich der Konzern ebenfalls zuversichtlich und stellte einen Erlös von 1,97 bis 1,98 Milliarden Dollar nach bisher 1,92 Milliarden Dollar in Aussicht. Gleichzeitig wurde auch die Gewinnprognose von bisher 2,33 bis 2,47 Dollar je Aktie auf 3,01 bis 3,03 Dollar je Aktie angehoben. Die Konsensschätzung lag im Vorfeld der Zahlenvorlage lediglich bei 2,48 Dollar.
Im nachbörslichen US-Handel schoss die MongoDB-Aktie dank der starken Quartalszahlen und dem Top-Ausblick um rund zehn Prozent auf 387 Dollar nach oben, nur um dann ebenso schnell ins Minus zu drehen. Grund für den Zusammenbruch dürfte die Nachricht gewesen sein, dass Finanzchef Michael Gordon das Unternehmen zum 31. Januar 2025 verlässt. Gordon war fast zehn Jahre als CFO für MongoDB im Dienst.
Die Suche nach einem neuen CFO wurde bereits eingeleitet und Serge Tanjga, bisher Senior Vice President of Finance von MongoDB, wird ab dem 1. Februar als Interims-CFO fungieren, sollte bis dahin kein neuer Finanzchef gefunden worden sein.
MongoDB hat starke Zahlen geliefert, der CFO-Rücktritt enttäuscht jedoch. Die Aktie crasht im regulären US-Handel knapp zwei Stunden vor Börsenschluss um 15 Prozent. Anleger bleiben daher weiter an der Seitenline.