+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Börsenmedien AG
05.12.2015 Nikolas Kessler

Mit Windkraft aus der Krise – RWE plant die Aufspaltung

-%
RWE

Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE steht vor dramatischen Veränderungen. In der abgelaufenen Handelswoche hat der Vorstand seine Pläne zur Aufspaltung des Konzerns bekannt gegeben. Im Zuge dessen will RWE die Investitionen in erneuerbare Energien wieder deutlich aufstocken.

Im Gespräch mit dem Kölner Stadt Anzeiger hat RWE-Chef Peter Terium höhere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien angekündigt. Künftig soll pro Jahr wieder bis zu eine Milliarde Euro in entsprechende Projekte fließen, meldet das Blatt. Wegen der anhaltenden Krise hatte der Konzern seine Investitionen in alternative Energien zuvor deutlich zurückgefahren.

Terium betonte, der Konzern wolle bei den Investitionen auch einen Fokus auf Nordrhein-Westfalen, die Heimat des Energieriesen, legen. "Viele der Windkraftanlagen an Land, in die wir investieren, werden in NRW stehen." Zudem will RWE künftig größere Anteile an Offshore-Windparks behalten. Wegen der knappen Kassen hatte der Konzern bei Windkraftanlagen auf dem Meer meist mit Partnern zusammengearbeitet.

Die Lage der konventionellen Kraftwerke nannte der Vorstandschef derweil „dramatisch“. Bei sich abzeichnenden Strompreisen von 27 Euro pro Megawattstunde könne nirgends wirtschaftlich Strom hergestellt werden. Der Konzern hatte in diesem Bereich zuletzt Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe angekündigt.

Aufspaltung geplant

In der abgelaufenen Handelswoche hatte der Vorstand seine Pläne zur Aufspaltung des Konzerns bekanntgegeben. Die Geschäftsbereiche Netze, Vertrieb und erneuerbare Energien sollen in eine neue Tochtergesellschaft ausgegliedert und teilweise an die Börse gebracht werden. Beim Mutterkonzern bleiben die Gas-, Kohle- und Atom-Kraftwerke sowie der Energiegroßhandel.

Der Vorteil eines Börsengangs der Tochter sei, dass bei höherem Finanzbedarf des Mutterkonzerns weitere Anteile verkauft werden könnten, so Terium. RWE wolle aber langfristig die Mehrheit behalten. Ob solche Aktienverkäufe auch in höhere Dividenden fließen könnten, wollte Terium der Zeitung gegenüber nicht kommentieren.

Für die neue Gesellschaft erhofft sich der RWE-Vorstand ein jährliches Ergebniswachstum im einstelligen Prozentbereich. Am kommenden Freitag (11. Dezember) muss der Aufsichtsrat den Plänen noch zustimmen.

Foto: Börsenmedien AG

Ausgang ungewiss

RWE wandelt auf den Spuren von E.on. Der Branchenkollge arbeitet bereits seit rund einem Jahr an der Aufspaltung. Im Zuge dessen wurden allerdings schmerzhafte Abschreibungen fällig. Dieses Schicksal droht RWE nun auch. Hinzu kommt, dass der Erfolg der Maßnahmen völlig unklar ist.

DER AKTIONÄR bleibt daher zunächst bei seiner abwartenden Haltung und rät, die Versorger-Aktien weiterhin zu meiden.

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
RWE - €
DAX - Pkt.

Buchtipp: Der große Gebert

„Der intelligente Investor“, „Börsenindikatoren“ und „Börsenzyklen“ sind Klassiker der Börsen­literatur. Ihr Autor ist der seit vielen Jahrzehnten an der Börse außerordentlich erfolgreiche Physiker Thomas Gebert, dessen „Gebert Börsenindikator“ seit Jahren die Fachwelt durch seine Einfachheit und durch seine Outperformance beeindruckt. Nun hat Thomas Gebert seine drei Best­seller komplett überarbeitet, an die heutige ­Situation angepasst und mit aktuellen Beispielen ver­sehen. 
„Der große Gebert“ ist geballtes Börsenwissen, das dem Leser eine Anleitung gibt, wie er sachlich, unaufgeregt und überaus erfolgreich an den Märkten agieren kann.

Der große Gebert

Autoren: Gebert, Thomas
Seitenanzahl: 336
Erscheinungstermin: 08.02.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-965-4

Jetzt sichern Jetzt sichern