Adler Real Estate will die israelische ADO Group zu 100 Prozent übernehmen. Die Israelis sind wiederum größter Anteilseigner des Wohunungsunternehmens ADO Properties, das in Berlin ein Berlin ein Portfolio von mehr als vier Milliarden Euro verwaltet. Adler lässt sich die Übernahme einiges kosten. Die Anleger reagieren fast schon panisch.
Die Berliner bieten 25,75 Euro pro ADO-Group-Aktie – das ist ein Aufschlag von 83 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Warum Adler eine solch hohe Übernahmeprämie zahlen will, erschließt sich auf den ersten Blick nicht. Die Aktionäre von Adler scheinen das ebenfalls so zu sehen: Die Aktie notiert zur Stunde unter 10 Euro und damit auf dem tiefsten Stand seit Juni 2016.
Die Akquisition soll laut Unternehmensangaben durch eine Kombination aus einer geplanten Bezugsrechtskapitalerhöhung (zu deren vollständiger Übernahme sich Adler-Aktionäre verpflichtet haben), Erträgen aus dem Verkauf eines Wohnentwicklungsprojektes und weiteren Fremdverbindlichkeiten finanziert werden. Durch die Transaktion werde der Pro-forma-LTV von Adler auf vollkonsolidierter Basis auf rund 47 Prozent gesenkt, sofern der von ADO Properties am 16. September angekündigte geplante Verkauf eines Immobilienportfolios abgeschlossen ist.
Adler wird durch den Deal rund 33 Prozent an ADO Properties, das über ein Immobilienportfolio mit einem Bruttoinventarwert von 4,4 Milliarden Euro verfügt, erwerben.
Der Erwerb erfolgt zu einem attraktiven Kaufpreis.
Tomas de Vargas Machuca, Co-CEO von Adler sagt: "Der Erwerb erfolgt zu einem attraktiven Kaufpreis, der unterhalb des EPRA NAV der ADO Group liegt. Daraus folgt eine hochattraktive Transaktion im Hinblick auf den Quadratmeterpreis und ein beträchtlicher Abschlag gegenüber privat gehandelten Wohnportfolios in Berlin. Zudem bietet uns die Akquisition langfristige Chancen nachhaltigen Shareholder Value zu erwirtschaften."
Sein Kollege Maximilian Rienecker ergänzt: "Diese Transaktion stärkt unsere Bilanz und unsere GuV. Sie verbessert zudem unsere Kapitalstruktur und reduziert unseren Verschuldungsgrad auf der Basis einer Vollkonsolidierung. Vor diesem Hintergrund wird Adler eine andere Dividendenpolitik für das laufende Geschäftsjahr prüfen."
Die Transaktion bedarf einiger Erklärungen. Möglicherweise bringt die Telefonkonferenz am Nachmittag Licht ins Dunkel. DER AKTIONÄR bleibt am Ball.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Adler Real Estate.