Am Mittwoch (16. April) ist es soweit. Der RWE-Konzern lädt zur Hauptversammlung. Dabei wird es in die Essener Grugahalle hoch hergehen. RWE-Chef Peter Terium muss den Aktionären die Milliardenverluste und die Halbierung der Dividende erklären. Die Proteste gegen die Braunkohle-Nutzung und die Rückerstattung der Brennelementesteuer rücken dabei in den Hintergrund.
Branchenkenner erwarten eine hitzige Veranstaltung. RWE-Vorstand Peter Terium muss den Aktionären die ersten Milliardenverluste seit dem Krieg erklären. Zudem werden die Anteilseigner ihren Unmut über die Dividenden-Halbierung auf 1,00 Euro je Aktie äußern. Noch findet Terium zwar Unterstützung für seinen Spar- und Sanierungskurs. Wie lange, bleibt angesichts des deutlich zurückgefallenen Aktienkurses fraglich. Weitere Details zur Hauptversammlung des Energieriesen gibt es hier.
Die Nachrichten zur Rückerstattung der Brennelementesteuer werden dabei zur Randnotiz. Mehrere Betreiber von Atomkraftwerken in Deutschland - darunter auch RWE – bekommen insgesamt 2,2 Milliarden Euro Brennelementesteuer zurückerstattet. Das Finanzgericht Hamburg gab Anträgen von fünf Energieversorgern statt und verpflichtete die Hauptzollämter vorläufig zur Erstattung der Steuer, wie die Kammer am Montag mitteilte. Das RWE-Management sieht sich durch die Hamburger Entscheidung in seiner Rechtsauffassung bestätigt. Es sprach von einer verfassungswidrigen Kernbrennstoffsteuer, die nicht europarechtskonform sei. Rund 400 Millionen Euro Steuerlast seien RWE zuzurechnen, teilte das Unternehmen in Essen mit.
Die RWE-Aktie konnte sich von den Tiefstständen aus dem Sommer 2013 zwar wieder lösen. Weitere Kurssteigerungen sind jedoch eng mit dem Erfolg des Spar- und Sanierungskurses verbunden.