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Milliarden-Übernahme: Siltronic wird geschluckt - Wacker Chemie kassiert mit - Hintergründe und Ziele!

Milliarden-Übernahme: Siltronic wird geschluckt - Wacker Chemie kassiert mit - Hintergründe und Ziele!
Foto: Börsenmedien AG, Infineon
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Michael Schröder 30.11.2020 Michael Schröder

Ein sich abzeichnender Milliarden-Deal in der Wafer-Branche sorgt zum Wochenstart für große Freude bei den Anlegern von Siltronic und Wacker Chemie. DER AKTIONÄR hatte bereits am Wochenende berichtet: Der taiwanesische Konzern Globalwafers will Siltronic für 125 Euro je Aktie oder insgesamt 3,75 Milliarden Euro übernehmen.

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Die Siltronic-Aktie startet daraufhin rund zehn Prozent fester in den Handel und notiert im Bereich des möglichen Übernahmepreises. Dicht dahinter folgten die Aktien von Wacker Chemie mit einem Zuwachs von rund sechs Prozent. Sie profitierten davon, dass der Spezialchemiekonzern als Siltronic-Großaktionär seinen gesamten Anteil von knapp einem Drittel losschlagen will. Der Kurs von GlobalWafers war in Taiwan um fast zehn Prozent nach oben geschnellt auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren und hatte auch andere Titel der Branche mit nach oben gezogen.

Veto der Regierung?

Strategisch sei der Deal sinnvoll, der im Raum stehende Preis von 125 Euro je Aktie sei jedoch viel zu niedrig, urteilte Analyst Stephane Houri von der Investmentbank Oddo BHF. Ein anderer Experte warnte aber, dass die Bundesregierung noch gegen den Deal opponieren könnte. Der Bund könne diesen als einen weiteren Ausverkauf von Schlüsseltechnologie werten und zu verhindern suchen. Zudem stelle sich die Frage, wie Wacker Chemie den Ertrag aus dem Verkauf verwendet.

Gutes Timing

UBS-Analyst Francois-Xavier Bouvignies sieht mögliche kartellrechtliche Einwände ebenfalls als Problem, wertet die Konsolidierung in der Waferindustrie aber ähnlich wie die der Speicherchipbranche positiv. Denn die Folge davon seien eine ausgefeiltere und fortschrittlichere Technologie sowie mehr Preismacht. Die Logik des Deals ziele auf die Entstehung eines führenden Akteurs der Waferindustrie, schrieb er in seiner aktuellen Studie. Auch der Zeitpunkt der Transaktion sei günstig, da die meisten langfristigen Vereinbarungen innerhalb der nächsten zwei Jahre ausliefen und der Deal die Position des zusammengeschlossenen Konzerns bei künftigen Vertragsverhandlungen stärke.

Mutter mit Potenzial

Für Wacker Chemie als Großaktionär von Siltronic sah sich Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in seiner positiven Haltung bestätigt. Die Übernahme von Siltronic bewerte den Anteil von Wacker Chemie mit 1,156 Milliarden Euro, woraus eine Höherbewertung der Wacker-Aktien von acht Euro je Aktie resultiere. Mayer riet folglich weiter zum Kauf. UBS-Analyst Geoff Haire errechnete für Wacker Chemie eine Wertsteigerung von sieben Prozent mit Blick auf den Anteilsverkauf.

DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Bei Wacker Chemie lassen Anleger ihre Gewinne laufen. Bei Siltronic sollten die Einsätze mit einem Verkauf auf dem aktuellen Niveau dagegen vom Tisch genommen werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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