Made in Germany steht noch immer hoch im Kurs – auch in der Technologiebranche. Anfang November hat DER AKTIONÄR in Ausgabe 46/20 („Kaufen, wenn die Kanonen donnern“) einige Tech-Werte einem Qualitätscheck unterzogen. Mit dabei war auch der Waferhersteller Siltronic. Die Aktie hat seitdem satte 45 Prozent an Wert zugelegt.
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Siltronic kommt ganz gut durch die Coronakrise. Mit dem Q3-Bericht wurde jedoch klar: Deutlich mehr zu schaffen machen dem Waferhersteller negative Währungseffekte und der unvorteilhafte Produktmix.
Investoren setzen hier aber bereits auf eine Trendwende und ein Anziehen der Nachfrage nach den hochpreisigen Produkten. Hintergrund: Produktmix-Effekte sind in der Regel von kürzerer Dauer und der Effekt kehrt sich in der Regel mittelfristig wieder um. Zudem scheint die Talfahrt bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen mittlerweile gestoppt.
Vor allem der neue Mobilfunkstandard 5G könnte zu einem Treiber für eine erhöhte Nachfrage werden. „Generell wächst mit jeder neuen Smartphone-Generation die Nachfrage nach Speicherfläche“, so Vorstand Dr. Christoph von Plotho gegenüber dem AKTIONÄR. „Wichtig ist, wie die Nachfrage nach hochpreisigen Smartphones, in denen die meiste Waferfläche verbaut ist, vor dem Hintergrund der unsicheren Wirtschaftsentwicklung ausfallen wird.“
Der Qualitätscheck bei Siltronic hat gepasst. Kurzfristig wird die Luft aber dünner. Nach der dynamischen Aufwärtsbewegung sollten Anleger einen Teil der Gewinne einstreichen. Mit dem Rest kann auf eine nachhaltige Trendwende im operativen Geschäft und in der Kursentwicklung spekuliert werden.