Einer der größten Einzelaktionäre von Tesla stößt Aktien des E-Auto-Konzerns ab. Den Erlös schichtet Milliardär Leo KoGuan in US-Staatspapiere mit kurzer Laufzeit um.
“Ich setze nicht mehr alles auf Tesla”, schrieb Milliardär Leo KoGuan am Samstag auf X. “Ich verkaufe Tesla und akkumuliere 3-monatige Treasury-Bills”, so KoGuan weiter.
KoGuan sichere sein Portfolio ab, hieß es weiter. “Ein Börsencrash wie 1929 droht”, führt er weiter aus und verwies auf Staatsschulden und Haushaltsdefizite in Billionenhöhe. KoGuan reagierte nicht auf Bloomberg-Anfragen um einn Stellungnahme zu Umfang und Tempo seiner Verkäufe zu geben. Während der Rally 2021 wurde KoGuan zum Tesla-Wal. In Interviews mit Bloomberg hatte er zum damaligen Zeitpunkt von seinem Glauben an Elon Musk erzählt. Weiterhin gab er bekannt, seinen Anteil an dem Autohersteller weiter aufzustocken, bis er mindestens 100 Milliarden Dollar wert sei.
Der inzwischen 69-Jährige KoGuan hat 2019 mit dem Kauf von Tesla-Aktien begonnen und mithilfe von Aktienoptionen schnell einen massiven Anteil aufgebaut. Laut dem Bloomberg-Milliardärs-Index machen Tesla-Aktien den Großteil von KoGuans 13,5 Milliarden Dollar Vermögen aus. Per Mai hielt er 27,7 Millionen Aktien, wie aus von Bloomberg News überprüften Unterlagen hervorgeht. Er kam damit auf einen Tesla-Anteil von rund 0,9 Prozent.
KoGuan wurde in Indonesien geboren, ging in New York zur Schule und lebt derzeit in Singapur. Sein Ursprungsvermögen machte er mit dem Firmensoftware-Spezialisten SHI International.
Tesla ist nach wie vor einer der Lieblinge der Wall Street. Durch den Kursanstieg hat sich die Firma unter die Top Ten der wertvollsten Firmen der Welt vorgeabeitet. Und während Milliardär KoGuan seinen Anteil an Tesla Stück für Stück reduziert, schraubten gleich mehrere Analysten ihre Kursziele für die Aktie des Elektroauto-Pioniers weiter nach oben. Craig Irwin von Roth MKM hob sein Kursziel von 85 auf 380 Dollar an. Dauerbulle und Tesla-Fan Dan Ives von Wedbush sieht für die Tesla-Aktie gar Potenzial bis 400 Dollar.
Bei all der Euphorie rund um Tesla sollten Anleger auch auf dem Schirm haben, dass das Wachstum im Kern-Business, dem Autoverkauf, zuletzt stagnierte. Nur über Preissenkungen ließen sich höhere Verkäufe realisieren. Das neue, günstigere Tesla-Modell soll erst 2025 kommen. Ob Trump dem Robotaxi von Tesla wirklich den Marktstart erleichtern wird, muss abgewartet werden. Fakt ist, dass Tesla bei der Vorstellung des Cybercab viele Fragen offenließ. Auch was die Technologie betrifft, ist ungewiss, ob Tesla mit seiner Technik, die nur auf Kameras basiert, erfolgreich sein wird. Andere Hersteller wie Waymo oder Zoox setzen auf eine Kombination aus Kameras, Lidar und Radar.
Die aktuelle Datenlage reicht nicht aus, die extrem sportlich bewertete Aktie von Tesla (KGV für 2025 von 120, KUV von 10) weiter nach oben zu treiben.