Der US-Konzern Microsoft sieht sich mit einer kartellrechtlichen Untersuchung durch die US-Wirtschaftsbehörde FTC konfrontiert. Was auf den ersten Blick erschreckend klingt, sollte Anleger aber aus gutem Grund nicht verunsichern. DER AKTIONÄR verrät, warum Microsoft-Chef Satya Nadella darüber nur müde lächeln dürfte.
Im Detail hat die Federal Trade Commission (FTC) laut Medienberichten eine Kartelluntersuchung gegen Microsoft eingeleitet. Allerdings dürfte es sich fast schon um einen Akt der Verzweiflung handeln: Denn für FTC-Chefin Lina Khan könnte es die letzte Chance gewesen sein, gegen Big Tech vorzugehen.
Konkret soll Khan ein detailliertes Auskunftsersuchen der FTC an Microsoft selbst unterzeichnet haben, wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Die Anwälte der US-Behörde sollen sich demnach in der kommenden Woche mit mehreren Microsoft-Rivalen treffen, um weitere Infos zu dem Fall zu sammeln.
Anleger können jedoch Ruhe bewahren: Die FTC-Chefin hat seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2021 größtenteils erfolglos versucht, Meta, Microsoft und Amazon in die Schranken zu weisen. So ging Khan auch gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft vor, der Deal wurde aber letztlich durchgewunken. Lediglich die gescheiterte Übernahme von iRobot durch Amazon kann die FTC-Chefin als Erfolg für sich verbuchen.
Doch nun läuft ihr die Zeit davon: Wenn Donald Trump im Januar vereidigt wird, dürfte Khan ihren Posten verlieren und die Kartelluntersuchung gegen Microsoft im Sande verlaufen. Es sieht daher so aus, als wolle Khan jetzt noch ein letztes Mal angreifen.
An der Börse hat die Nachricht vorerst keine Auswirkungen auf den Kurs der Microsoft-Aktie, da die US-Börsen heute wegen Thanksgiving geschlossen sind. Auch in den kommenden Handelstagen erwartet DER AKTIONÄR keine Verwerfungen durch die angekündigte Kartelluntersuchung. Stattdessen bleibt die Microsoft-Aktie ein Basisinvestment.