Nach dem Kurssprung am Dienstag ist die Aktie von Activision Blizzard am Mittwoch wieder etwas zurückgekommen. Die Aktie ging mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 90,00 Dollar aus dem Handel. Im Blickpunkt steht hier weiter die geplante Übernahme durch Microsoft. Zunächst hatte am Dienstag ein Richter in San Francisco den Antrag der US-Regierung abgewiesen, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren.
Die US-Aufsichtsbehörde FTC will sich mit der juristischen Niederlage im Streit um den Kauf des Videospiele-Riesen Activision Blizzard durch Microsoft aber nicht abfinden. Man werde gegen die Entscheidung, den Deal nicht mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren, in Berufung gehen, teilte die Federal Trade Commission in der Nacht zum Donnerstag mit.
Zudem muss sich Microsoft auf längere Untersuchungen in Großbritannien einstellen. Die britische Wettbewerbsaufsicht CMA stellte am Mittwoch klar, dass ihr Veto gegen den Deal nicht so leicht rückgängig gemacht werden könne. Unternehmen könnten nach Abschluss einer Untersuchung keine weiteren Zugeständnisse mehr anbieten, betonte die CMA. Sie hätten stattdessen die Möglichkeit, die Übernahme neu zu strukturieren – dies könne aber eine komplette neue Wettbewerbsprüfung notwendig machen.
Der Widerstand der britischen Kartellwächter wäre – bleibt es bei der Entscheidung in den USA – die letzte Hürde für den rund 69 Milliarden Dollar teuren Mega-Deal. Zeitlich wird es nun allerdings eng für die FTC. Und die Gerichtsentscheidung ist auch ein Indiz dafür, dass Microsoft so oder so letztendlich gute Karten hätte, die Übernahme durchzudrücken. Im Zweifel würde es halt nur noch länger dauern.
Ursprünglich wollte Microsoft bis zum 18. Juli den Deal abschließen. Ungewiss ist nun aber, ob es bis dahin eine Einigung mit den britischen und US-Wettbewerbshütern geben wird und ob Microsoft die Übernahme so oder so durchdrücken oder über eine längere Frist verhandeln würde. Insgeamt bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich, dass die Übernahme letztendlich durchgehen wird. Activision Blizzard ist schon nahe an das Übernahme-Angebot von 95 Dollar je Aktie herangelaufen. Das Papier ist nun eine Halteposition. Für Microsoft bleibt DER AKTIONÄR langfristig ganz klar weiter optimistisch.