Microsoft ist der Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard ein großes Stück näher gerückt. Ein Richter in San Francisco wies am Dienstag den Antrag der US-Regierung ab, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Microsoft denkt nun über neue Zugeständnisse an die britische Wettbewerbsaufsicht CMA nach.
Ihr Widerstand ist die letzte Hürde für die rund 69 Milliarden Dollar teure Übernahme.
Microsoft und Activision Blizzard hatten die Übernahme im Januar 2022 angekündigt. Der Xbox-Konzern Microsoft will sich mit dem Zukauf beliebte Videospiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush" sichern.
Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC reichte im Dezember eine Klage ein, um den Deal zu verhindern. Sie ist der Ansicht, dass Microsoft dadurch zu viel Marktmacht im Videospiele-Geschäft bekommen würde. Richterin Jacqueline Scott Corley kam jedoch zu dem Schluss, die FTC habe dies nicht ausreichend belegen können, um eine einstweilige Verfügung zu rechtfertigen. Das Hauptverfahren zur FTC-Klage kann noch Monate weitergehen – aber Microsoft könnte die Übernahme nun trotzdem vollziehen.
Auch außerhalb der USA ist die Übernahme umstritten. Großbritanniens Kartellwächter legten im April ein Veto ein. Microsoft und Activision Blizzard starteten ein Widerspruchsverfahren dagegen. Dieses wird nun auf Antrag aller Beteiligten für neue Verhandlungen ausgesetzt. Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission stimmten der Transaktion hingegen unter Auflagen zu.
Microsoft und Activision Blizzard hatten sich ursprünglich den 18. Juli als Frist für einen Abschluss den Deal gesetzt. Sie können auch einen neuen Termin vereinbaren – aber damit könnten neue Verhandlungen über die Konditionen einhergehen. Die Aktie von Activision Blizzard sprang nach der Gerichtsentscheidung um mehr als zehn Prozent hoch.
Die Aktie von Activision Blilzzard ging am Dienstag letztendlich mit einem Plus von mehr als zehn Prozent aus dem Handel. Die Aktie von Microsoft konnte 0,2 Prozent zulegen. DER AKTIONÄR rät bei beiden Aktien ganz klar dazu, die Gewinne laufen zu lassen. Vor allem bei Microsoft bleibt DER AKTIONÄR langfristig sehr optimistisch.