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Mit seinen Quartalszahlen konnte Micron vergangene Woche nicht glänzen. Doch die Aussicht, dass der Speicherchiphersteller dank der Senkung der Investitionen in neue Anlagen die Preise stützen und sogar einen positiven Free Cashflow erzielen dürfte, lassen hoffen. Die Micron-Aktie könnte inmitten eines zyklischen Abschwungs vor der Bodenbildung stehen.
Wenig Disziplin bei den Investitionen hat bereits 2019 dazu geführt, dass die Preise am Speicherchipmarkt fielen. Dem will Micron nun begegnen, indem man den Capex um 30 Prozent und die Investitionen in neue Anlagen dabei um sogar 50 Prozent senkt.
Gleichzeitig will man aber die Vergünstigungen durch die aktuelle US-Gesetzgebung nutzen und bis zu 100 Milliarden Dollar für eine neue Chipfabrik im Bundesstaat New York ausgeben. Micron-CEO Sanjay Mehrotra sagte, dass der sogenannte CHIPS-Act für die Pläne verantwortlich sei. Dass der US-Konzern trotz den Investitionskürzungen auf neue Anlagen setzt, stimmt Anleger positiv.
Baird-Analyst Tristan Gerra geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass das DRAM-Angebot im Jahr 2023 im mittleren einstelligen Bereich steigen wird, während die Nachfrage im niedrigen einstelligen Bereich zulegen wird. Bei NAND-Speicher-Chips, die in Festplatten verbaut werden, geht der Experte sogar davon aus, dass das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleiben könnte. Ein gutes Zeichen für die künftige Preisentwicklung für einen Teil der Micron-Produkte.
Langfristig gesehen bleibt Micron in einer starken Position – auch wenn aktuell Risiken wie eine schwächelnde Nachfrage, volle Lager und die unsichere Wirtschaftslage auf der Aktie lasten. Die günstige Bewertung lockt nun mutige Anleger an und ausgehend vom 52-Wochen-Tief Ende September hat die Micron-Aktie über elf Prozent zugelegt. DER AKTIONÄR empfiehlt, weiterhin auf eine mögliche Bodenbildung zu setzen und dabeizubleiben.
