Der Handelsriese Metro musste in den vergangenen Tagen den Abstieg in den MDAX verkraften. Die Konkurrenz sieht in der lange Jahre lukrativen Elektroniktochter Media-Saturn einen Sanierungsfall. Zu Recht, oder handelt es sich nur die üblichen Sticheleien eines erfolgreichen Konkurrenten?
Media Markt und Saturn sind die Platzhirsche im stationären deutschen Elektronikhandel. Bis vor zwei Jahren überzeugten die Metro-Töchter mit beeindruckenden Wachstumszahlen. Von 2001 bis 2010 ist der Umsatz der Media-Saturn-Holding von 8,3 auf 20,8 Milliarden Euro gestiegen. Auch die Gewinne legten in dieser Zeit kräftig zu. Zuletzt ist aber selbst der langjährige Hoffnungsträger von Metro ins Stocken geraten. Nun hat auch noch die Konkurrenz in diese Kerbe geschlagen.
Ein Sanierungsfall
„Aus strategischer Sicht halte ich Media Markt für einen Sanierungsfall", erläuterte der Notebooksbilliger.de-Chef Arnd von Wedemeyer auf der K5-Konferenz für E-Commerce. Das Konzept von Media-Saturn sei zwar in den 80er-Jahren ein Geniestreich gewesen, es sei völlig unklar, wie es sich an die veränderte Einkaufswelt anpassen lasse, die heute von Online-Käufen geprägt ist.
Neue Welt, alte Konzepte
„Entweder günstig oder das beste Produkt - dazwischen ist die Luft ganz dünn", erläuterte von Wedemeyer das neue Einkaufsverhalten, zumindest bei seinen Kunden. Genau dazwischen lag aber lange Zeit die Stärke von Media Markt und Saturn. Da sich auch in den anderen Töchtern (Cash & Carry, Galeria, und Real) in der Spätphase ihres Lebenszykluses befinden, sollten Anleger die Aktie weiter meiden. Erst Kurse um 20 Euro spiegeln das Potenzial und die Substanz des DAX-Absteigers wider.
Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe ist im Gespräch mit dem Deutschen Anleger Fernsehen deutlich optimistischer. Warum man die Aktie laut Schlienkampf in der zweiten Reihe nur gewinnen kann, erfahren Sie hier.