Nach dem Aus einer wichtigen Krebs-Studie für den Hoffungsträger Bintrafusp Alfa des Pharmakonzerns Merck KGaA sind deren Aktien am Mittwoch eingeknickt. Zuletzt waren sie mit einem Minus von mehr als drei Prozent auf 143,40 Euro das Schlusslicht im DAX. Zuvor hatten die Darmstädter mitgeteilt, eine klinische Studie zur Evaluierung von Bintrafusp alfa als Erstlinientherapie für Patienten mit einem bestimmten fortgeschrittenen nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) zu beenden.
Die Gesellschaft habe sich für auf Empfehlung unabhängiger Experten zum Abbruch entschieden, "weil es unwahrscheinlich erscheint, dass die Studie ihren primären Endpunkt für Wirksamkeit erreicht", heißt es von Seiten des Unternehmens
Die Krebsimmuntherapie Bintrafusp alfa gilt bislang als wichtiger Hoffnungsträger in der Medikamentenpipeline von Merck. Anfang 2019 war der DAX-Konzern mit dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline eine Allianz eingegangen, um die Therapie weiter zu entwickeln. Das Mittel ist bislang noch in keiner Indikation zugelassen.
Derzeit findet eine Investoren- und Analysten-Telefonkonferenz mit dem Management der Gesellschaft statt.
Noch am Morgen hatte die Schweizer Bank Credit Suisse hat das Kursziel für Merck von 145 auf 165 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Das neue Kursziel spiegele das starke Potenzial des DAX-Konzerns im Laborgeschäft und die Rückkehr zu Wachstum in der Pharmasparte wider, schrieb Analyst Trung Huynh in einer am Mittwoch vorliegenden Sektorstudie zur Pharmabranche.
Selbst nach dem Kursrutsch notieren die Merck-Papiere aber weiterhin nahe ihres Rekordhochs von knapp 150 Euro. DER AKTIONÄR hat die Aktie von Merck im Mai 2020 bei 103,50 Euro zum Kauf empfohlen. Dabeibleiben. Eine wichtige Unterstützung stellt die 38-Tage-Linie dar.
(Mit Material von dpa-AFX)