Seit Mitte 2017 kennt die Aktie der Merck KGaA nahezu nur eine Richtung: die nach unten. Seit einigen Wochen scheint sich das Blatt aber zu wenden. Die Aktie konnte sich seit ihrem Jahrestief am 26. März zuletzt deutlich erholen. Im Monatsvergleich ist Merck sogar hinter der Deutschen Telekom und Volkswagen mit einem Plus von gut neun Prozent der drittstärkste Wert im DAX. Und auch zum Wochenschluss gewinnt das Papier gut ein Prozent. Am heutigen Freitag fand die Hauptversammlung des Unternehmens statt, die im Zeichen des 350. Jubiläumsjahres von Merck steht.
Stefan Oschmann, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung, ging vor rund 1.300 Merck-Aktionären auf den Geschäftsverlauf sowie strategische Weichenstellungen des Jahres 2017 ein und gab einen Ausblick auf das laufende Jahr. „2017 war ein ordentliches Jahr für Merck. Wir haben in einem anspruchsvollen Marktumfeld alle Finanzziele erreicht, die wir uns gesteckt hatten“, sagte Oschmann. „Natürlich profitieren unsere Aktionäre vom Geschäftsergebnis 2017. Deshalb schlagen wir der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende auf 1,25 € pro Aktie vor“, so Oschmann.
Für den Konzern erwartet Merck im Geschäftsjahr 2018 ein moderates organisches Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. Beim EBITDA pre rechnet Merck auf währungsbereinigter Basis für den Konzern für 2018 mit einem leichten prozentualen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Oschmann blickte vor den Aktionären auch über 2018 hinaus und gab sich hier durchaus zuversichtlich: „2018 ist für uns bei Merck ein anspruchsvolles Jahr. Wir investieren in unsere Zukunft. Diese Anstrengungen werden sich auszahlen. Ab 2019 sollten wir wieder in allen wichtigen Kennzahlen zulegen: beim Umsatz, beim EBITDA pre und bei der EBITDA-pre-Marge. Denn dann rechnen wir mit deutlichen Erträgen aus unseren neuen Medikamenten. Unser Laborgeschäft sollte weiter schneller wachsen als der Markt. All das sollte die Talsohle, die wir 2019 für Performance Materials erwarten, mehr als ausgleichen.“
Gelingt der Aktie von Merck, der Sprung über den Widerstand im Bereich von 85 Euro, könnte das Papier seine Erholungsbewegung relativ schnell bis in den Bereich der 200-Tage-Linie bei knapp 90 Euro fortsetzen.