BMW und Mercedes-Benz stehen vor großen Herausforderungen auf dem wettbewerbsintensiven chinesischen Markt. Die chinesische Konkurrenz wird nicht nur im Massenmarkt im Automobil-Sektor immer stärker, sondern auch im margenstarken Premium-Segment droht ein größeres Abwärtsrisiko für BMW und Mercedes-Benz, wenn sich die Bedingungen nicht ändern, so die Experten der Citi.
Chinesische Händler, die Autos im Luxussegment verkaufen, berichten von hohen Rabatten und schwacher Nachfrage, was im Falle von Mercedes und BMW zu mehr Händlerrabatten führen würde, so die Citi.
Dennoch blieb die US-Bank JPMorgan vor den Zahlen zum zweiten Quartal ihrer Kaufempfehlung für die Aktie von Mercedes-Benz treu. Wie Analyst Jose Asumendi in einer Studie schrieb, erwartet er für das zweite Quartal ein operatives Ergebnis (Ebit) in Höhe von 4,1 Milliarden Euro - bei einem 37,3 Milliarden hohen Umsatz. Die operative Marge im Pkw-Geschäft dürfte bei 10,2 Prozent liegen. Seine Jahresschätzungen für das operative Konzernergebnis 2024 und 2025 beließ er weitgehend unverändert. Sein Kursziel lautet 78 Euro.
Noch optimistischer zeigte sich Analyst Tim Rokossa von Deutsche Bank Research. Das Augenmerk der Investoren werde sich vor allem auf die Marge des Autobauers richten, schrieb Rokossa in einer Studie. Sie werde als Ausdruck dafür gesehen, ob Mercedes in der Lage ist, den sich verschlechternden Trend der vergangenen fünf bis sechs Quartale umzukehren. Rokossa glaubt, dass die Stuttgarter es schaffen werden. Sein Kursziel ist dementsprechend sportlich: 125 Euro.
Belastend für die Mercedes-Aktie wirkte sich zuletzt der Zollstreit der EU mit der chinesischen Regierung aus. Darüber hinaus muss CEO Ola Källenius bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal am 26. Juli Argumente liefern, wie in den kommenden Quartalen wieder zweistellige Margen eingefahren werden können. Positiv sind die hohe Dividendenrendite und das Aktienrückkaufprogramm. Die Aktie bleibt eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.