Mercedes-Benz verstärkt massiv seine Entwicklungsaktivitäten in der Batterietechnologie. Am Montag hat das Unternehmen unter anderem im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann den eCampus eröffnet. Er ist das Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Zellen und Batterien für die künftigen Elektrofahrzeuge der Marke mit dem Stern.
Ziel ist es, neuartige Chemiekombinationen und optimierte Fertigungsprozesse für Hochleistungszellen mit „Mercedes‑Benz DNA“ zu entwickeln und so die Batteriekosten in den nächsten Jahren um mehr als 30 Prozent zu senken, so Mercedes-Benz in einer Mitteilung. Der Mercedes-Benz eCampus deckt das gesamte Feld der Batterie- und Zelltechnologie ab. Es reicht von der Entwicklung und Evaluierung neuer Zellchemien über die Zellfertigung im industriellen Maßstab bis hin zur Erprobung und Zertifizierung von kompletten Batterieeinheiten.
„Es ist unser Anspruch, auch beim elektrischen Fahren eine technologisch führende Rolle zu übernehmen", sagte Vorstandschef Ola Källenius bei der Eröffnung des eCampus, der sich auf dem Gelände des Werks in Stuttgart-Untertürkheim befindet. "Die Arbeit, die hier geleistet wird, wird dazu beitragen, die Batteriekosten in den nächsten Jahren um mehr als 30 Prozent zu senken".
Angesichts der schleppender als erwartenden Entwicklung des E-Auto-Absatzes hat Mercedes-Benz seine Pläne zuletzt flexibler gestaltet. Den Plan einer ausschließlich vollelektrischen Generation von Baureihen ab 2028 verwarf der Autobauer. Bis in die 2030er Jahre hinein sollen sowohl E-Antriebe als auch Verbrenner produziert werden.
Die Aktie von Mercedes-Benz stand seit Anfang April deutlich unter Druck, hat sich zuletzt aber stabilisieren können. Am heutigen Dienstag dürfte jedoch zunächst eine Abstufung durch die Bank of America (BofA) belasten. Sie hat das Papier von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft. Aus charttechnischer Sicht wäre der nachhaltige Sprung über die 200-Tage-Linie sowie anschließend über das Juni-Hoch bei 67,10 Euro wichtig. Aus fundamentaler Sicht steht die Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal am 26. Juli im Fokus.
Die Mercedes-Aktie hat zuletzt wieder an Stärke gewonnen. Investierte Anleger bleiben an Bord. Risikofreudige Neueinsteiger können bereits jetzt zugreifen, eher konservative Anleger warten hingegen einen Sprung über das Juni-Hoch ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.