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Die Zahlen für das dritte Quartal fielen solide aus. Und dennoch ging die Aktie von Mercedes-Benz im Anschluss von 61,50 Euro auf 55,58 Euro in die Knie. Analysten und Anleger waren verunsichert durch den Ausblick auf das vierte Quartal. Mercedes-Benz prognostizierte für Q4 nur noch eine EBIT-Marge von 10 bis 11 Prozent im Automobilbereich. Zum Vergleich: Im dritten Quartal lag diese noch bei 12,4 Prozent.
In den letzten Tagen haben viele Analysten aufgrund der revidierten Margen-Prognose ihre Kursziele zurückgenommen. Jose Asumendi von JP Morgan-Analyst sieht nur noch Potenzial bis 78 Euro. Nach 90 Euro zuvor.
Harald Hendrikse von der Citigroup schraubte das Kursziel von 67 Euro auf 60 Euro zurück.
Am Freitag legte Goldman Sachs nach. In einer Branchenstudie überarbeitete Analyst George Galliers seine Schätzungen für die Autobauer in der Nachlese der jüngsten Berichtssaison, die für die europäischen Hersteller schwer gewesen sei. Bei Mercedes ist er nun für die Profitabilität der Kernmarke vorsichtiger und verwies auf die schwächeren Endmärkte. Außerdem hielten bei einigen Modellen wie etwa der E-Klasse und GLC die Probleme in der Lieferkette an. Das Kursziel für die Aktie von Mercedes-Benz reduzierte Analyst Galliers um sieben auf 90 Euro.
Es mag jedoch noch etwas zu früh sein, die weitere Performance von Mercedes-Benz im aktuellen Abwärtszyklus zu beurteilen. Die Nachfrage im Luxus- und Premiumsegment ging zuletzt aufgrund der hartnäckigen Inflation und steigender Zinsen zurück.
Mercedes jedoch hat eine klare Strategie und im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Auto-Herstellern eine hohe Marge.
Fakt ist auch, dass Mercedes-Benz eine übermäßig hohe Nettoliquidität und eine fast zweistellige Dividendenrendite aufweist. Das sollte Anleger dazu motivieren, die Aktie zu halten. Die Range zwischen 52,50 Euro und 55,50 Euro jedenfalls hat sich zuletzt erneut als Unterstützungszone gezeigt.
