Weltweit geht der Trend zum mobilen Bezahlen mit dem Smartphone – auch wenn speziell hierzulande viele noch am Bargeld hängen. Das Transaktionsvolumen entsprechender Dienste wird in den kommenden Jahren um ein Vielfaches steigen. Mit diesem Produkt profitieren auch Anleger vom Trend zum kontaktlosen Bezahlen per App.
Die Deutschen sind ja bekanntlich ein Volk der Barzahler. Je nach Studie geben zwischen 49 und 74 Prozent der Befragten hierzulande an, im Geschäft am liebsten mit Münzen und Scheinen zu bezahlen. Vor allem bei kleineren Beträgen von unter fünf Euro gilt für 96 Prozent: Nur Bares ist Wahres.
In Schweden ist die Situation umgekehrt. Dort gibt es bereits Läden und Lokale, die gar kein Bargeld mehr akzeptieren. Auch in Bussen und Bahnen größerer Städte kann nur noch bargeldlos bezahlt werden. In einigen Kirchen soll sogar der Klingelbeutel bereits digitalisiert worden sein. Professor Niklas Arvidsson von der Königlichen Technischen Hochschule Stockholm geht in der Studie „The Cashless Society“ davon aus, dass das Bargeld in Schweden bis zum Jahr 2030 verschwinden und durch elektronische Bezahlsysteme ersetzt werden wird. Schon heute nutzen drei Viertel seiner Landsleute den Bezahldienst Swish, der von vier schwedischen Großbanken entwickelt wurde.
Auch wenn Schweden damit sicher einer der Vorreiter in Sachen Digitalisierung von Zahlungsprozessen ist – der Trend hin zum bargeldlosen und mobilen Bezahlen lässt sich weltweit erkennen. In China etwa verzeichnen die beiden Paymentdienste Alipay und WeChat Pay nach eigenen Angaben zusammen fast 1,5 Milliarden Nutzer. Auch dort ist es inzwischen gang und gäbe, vom Großeinkauf im Supermarkt bis zum Imbiss an der Straßenecke alles per Smartphone-App zu bezahlen. Nach Daten der chinesischen Zentralbank ist die Zahl der Nutzer innerhalb weniger Monate regelrecht explodiert. In China und vielen anderen Ländern Asiens und Afrikas hat der Mobile-Payment-Boom ganz praktische Gründe: Speziell außerhalb der Metropolen ist die Banken-Infrastruktur häufig schwach ausgebaut und die Versorgung mit Bargeld entsprechend umständlich – ein Smartphone hat dagegen jeder in der Tasche.
Jede Menge Wachstumsfantasie
Die Marktforscher von eMarketer gehen davon aus, dass die Zahl der Nutzer von Mobile-Payments am Point-of-Sale (POS) via NFC-Technologie oder QR-Code bis 2021 um knapp 55 Prozent steigen wird. Noch stärker dürfte dabei jedoch das digitale Zahlungsvolumen per Smartphone und Wearables wie Smartwatches ausfallen. Weltweit rechnet das Analyse-Unternehmen BIS Research hier in den kommenden Jahren mit einem Anstieg um satte 225 Prozent – von 4.297 Milliarden Dollar im laufenden Jahr auf rund 13.980 Milliarden Dollar im Jahr 2022.
Die größten Profiteure in einem Index
Von dieser Entwicklung profitieren die unterschiedlichsten Unternehmen: von Hardware-Herstellern, die entsprechende Lesegeräte anbieten, über Zahlungsabwickler wie Wirecard und Worldpay bis hin zu (Kredit-)Kartenunternehmen wie Visa. Die 20 wichtigsten Unternehmen der Branche sind im Mobile Payment Index von Solactive zusammengefasst. Mit dem Indexzertifikat der Deutschen Bank mit der WKN DS8PAY können Anleger eins zu eins an der Kursentwicklung teilhaben.