Der Chiphersteller Infineon trotzt der schwächelnden chinesischen Konjunktur und rechnet weiter mit stabil wachsenden Geschäften. Nach dem abgelaufenen vierten Geschäftsquartal konnte Vorstandschef Reinhard Ploss am Donnerstag in München nicht nur mit einem Gewinnsprung überraschen, sondern lieferte auch einen optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr 2015/16 (Ende September). Ploss verwies zum einen auf die gut laufende Integration von Zukäufen. Zum anderen machen die lukrativen Chips für Laptops und Smartphones die Delle im Geschäft mit der Autoindustrie weiter wett. Die Aktie schnellte am Vormittag mit einem Plus von zwölf Prozent auf 13,03 Euro an die DAX-Spitze. Damit konnte die Aktie auch das Mehrjahreshoch bei 12,51 Euro direkt aus dem Weg räumen und ein neues Kaufsignal generieren. Die nächste Hürde ist nun das 2007er-Hoch bei 13,63 Euro.
Zweimal „Kaufen“
Mittlerweile haben sich auch bereits die ersten Analysten zu Wort gemeldet. Das Analysehaus S&P Capital IQ hat das Kursziel für Infineon nach den Zahlen von 11,50 auf 13,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Chiphersteller habe im Schlussquartal des Geschäftsjahrs 2014/15 stark abgeschnitten, schrieb Analyst Jia Man Neoh in einer Studie vom Donnerstag. Neben dem guten Umsatzwachstum in allen Sparten habe die erfolgreiche Integration des zugekauften US-Konzerns International Rectifier stark dazu beigetragen. Zudem klinge der Ausblick für 2015/16 ermutigend - er könnte zu steigenden Konsensschätzungen führen.
Die Baader Bank hat Infineon ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 13,50 Euro belassen. Der Chiphersteller könne anders als Konkurrenten eine sehr starke Gewinnentwicklung vorweisen und habe mit dem Ausblick positiv überrascht, so Analyst Günther Hollfelder. Die Dividendenanhebung liege indes im Rahmen seiner Erwartungen.
(Mit Material von dpa-AFX)