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Medigene: Die nächste Enttäuschung

Medigene: Die nächste Enttäuschung
Foto: Börsenmedien AG
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13.11.2009 ‧ Frank Phillipps

Das dritte Quartal lief für Medigene wenig berauschend. Die Ziele für das Gesamtjahr werden wohl verfehlt. Auch von der Partnersuche gibt es noch nichts Neues. Alles in allem keine guten Vorzeichen für die Aktie.

Neuer Tiefschlag für Medigene-Aktionäre: Das deutsche Biotech-Unternehmen verfehlte mit seinen Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal die Erwartungen des Marktes deutlich. Zwar stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23 Prozent auf 8,4 Millionen Euro, vom Finanzdienstleister Bloomberg befragte Analysten hatten jedoch mit Erlösen in Höhe von 10,1 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich stand nach dem dritten Quartal 2009 ein Fehlbetrag von 7,6 Millionen Euro. Damit wurde der Verlust zwar um zehn Prozent zurückgefahren, die Analysten hatten jedoch ein Minus von lediglich 4,6 Millionen Euro erwartet.

Prognose kassiert

Verantwortlich für das maue Ergebnis seien unter anderem Verzögerungen bei der Vermarktung der Genitalwarzensalbe Veregen. Einnahmen aus Lizenzzahlungen, die für das laufende Jahr eingeplant gewesen seien, könnten nun voraussichtlich erst 2010 verbucht werden. Medigene kassierte daher seine Gesamtjahresprognose gleich mit ein. Die angestrebte Erhöhung des Umsatzes auf mehr als die im Vorjahr erzielten 39,6 Millionen Euro werde voraussichtlich nicht mehr erreicht, hieß es aus der Firmenzentrale in Martinsried.

Kein Abschluss in Sicht

Im Hinblick auf eine Partnerschaft zum Krebsmittel EndoTAG-1 lässt sich Medigene weiter nicht in die Karten gucken. Das Unternehmen strebe weiterhin den besten und nicht den schnellsten Abschluss an, ließen die Martinsrieder durch ihren Finanzvorstand Dr. Thomas Klaue verlauten. Dabei kann von einem schnellen Abschluss schon lang keine Rede mehr sein. Die Daten aus den klinischen Phase-II-Studien liegen bereits seit Oktober 2008 vor. Mehr als ein Jahr und einen Vorstandsvorsitzenden später ist immer noch kein Abschluss in Sicht. Dabei hatte Klaue bereits im August im Gespräch mit dem AKTIONÄR angekündigt, man befinde sich kurz vor der Ziellinie, was die Verhandlungen angehe.

Unzufriedene Anleger

Die schlechten Q3-Zahlen dürften weiteres Wasser auf die Mühlen der Medigene-Kritiker sein. Und deren Zahl wächst, wie sich auch an zahlreichen Zuschriften erkennen lässt, die die Redaktion des AKTIONÄRS in den letzten Wochen und Monaten erhalten hat. Zermürbt vom Warten auf den Abschluss des EndoTAG-Deals kehren immer mehr Investoren der Aktie den Rücken. Schlecht an kommt bei den Anlegern auch, dass sich Vorstandschef Dr. Frank Mathias bislang sehr bedeckt hält. Seit Mathias das Amt im April von Dr. Peter Heinrich übernommen hat, war Mathias in der Öffentlichkeit kaum präsent. Auch die Präsentation beim diesjährigen Eigenkapitalforum in Frankfurt überließ er Finanzchef Klaue.

Aktie ausgestoppt

Vom Hoch im August hat die Medigene-Aktie schon mehr als ein Viertel an Wert eingebüßt. Im Zuge der Korrektur fiel das Papier auch unter den vom AKTIONÄR gesetzten Stoppkurs bei vier Euro. Die Aktie wurde immerhin noch mit einem leichten Plus von vier Prozent verkauft. Ein Neueinstieg ist vorerst nicht geplant.

Für den 15. Dezember hat das Unternehmen eine Analystenveranstaltung angekündigt. Hier soll es Details zur künftigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens und den Stand der Verpartnerungsprozesse geben. Die Verantwortlichen wären gut beraten, überzeugende Antworten auf die offenen Fragen zu haben. Anderenfalls dürfte der Kursverfall der Aktie kaum aufzuhalten sein.

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