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Massive Unwetter in Spanien vergraulen Touristen – leidet auch TUI?

Massive Unwetter in Spanien vergraulen Touristen – leidet auch TUI?
Foto: pa/ AP/ AngelGarcia
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Martin Mrowka 04.11.2024 Martin Mrowka

Die spanische Region um Valencia ist von verheerenden Überschwemmungen betroffen, über Monate hinweg werden Reisen in die Region um die beliebte Metropole kaum möglich. Auch Barcelona und die Balearen mit Mallorca werden von Regen-Fluten heimgesucht. Reise-Riese TUI ist derweil aktuell kaum von der Katastrophe betroffen.

Nach den schweren Unwettern mit verheerenden Überschwemmungen in Spanien mit mindestens 217 Totenbei Valencia geht die Suche nach Vermissten in dem Katastrophengebiet weiter. Immer noch werden mehrere Hundert Menschen vermisst. Alle Blicke richteten sich zuletzt vor allem auf ein Einkaufszentrum in Aldaia, einem Vorort der Provinzhauptstadt Valencia. Aus dem unterirdischen Parkplatz mit 2.700 Stellplätzen wird noch das Wasser abgepumpt. Es wird befürchtet, dass dort und auch in anderen Tiefgaragen Leichen entdeckt werden könnten.

"Die Einsatzkräfte haben bereits rund 20 Fahrzeuge durchsucht, aber keine Körper gefunden", sagte Aldaia-Bürgermeister Guillermo Luján im staatlichen TV-Sender RTVE. Luján relativierte dabei die teils dramatisierenden Berichte in sozialen Medien. "Der Parkplatz war fast leer, wir schätzen, dass dort zum Zeitpunkt der Überschwemmung weniger als 100 Fahrzeuge parkten." 

Auch in anderen Regionen der iberischen Halbinsel werden ungewöhnlich starke Regenfälle beobachtet. Die Regierung der Balearen rief die Bevölkerung vor dem Wochenende ebenfalls zu größter Vorsicht in den kommenden Tagen auf – vor allem auf den beliebten Urlaubsinseln Mallorca und Menorca. Dort galt die Warnstufe orange, die zweithöchste.

Nun ist Barcelona betroffen

Nach der Unwetter-Katastrophe im ostspanischen Valencia wird nun die nördlich benachbarte Region Katalonien von heftigen Niederschlägen heimgesucht. Der Wetterdienst Aemet hat für Teile von Katalonien im Nordosten sowie von Extremadura im Westen des Landes Unwetter-Warnungen ausgegeben. Dort gilt bis 14 Uhr die höchste Warnstufe Rot. Anwohner erhielten auf dem Handy Warnmeldungen des Zivilschutzes unter anderem mit der Empfehlung, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben und unnötige Fahrten zu vermeiden.

Der Flughafen in der Regionalhauptstadt Barcelona habe deshalb am Vormittag bereits 15 Flüge umgeleitet. In einigen Bereichen der Terminals und der Parkplätze des Flughafens gibt es nach Aussage des spanischen Verkehrsministers Óscar Puente Lecks. Auf Antrag des Zivilschutzes sei außerdem der gesamte regionale Bahnverkehr vorläufig eingestellt worden.

Schwere Unwetter am Montag in und um Barcelona
Lightningmaps.org
Schwere Unwetter am Montag in und um Barcelona

Die Bild-Zeitung titelt am Montag: "Schon wieder schwimmen Autos". Vor allem in den Straßen von Tarragona südwestlich von Barcelona wurden Straßen überschwemmt, (unbelehrbare) Autofahrer fuhren trotz Warnungen der Behörden in betroffene Gebiete. Die Behörden von Tarragona hatten die Bevölkerung unter anderem in den sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, vor allem Keller und Tiefgaragen zu meiden.

Umbuchungen bei Valencia-Reisen möglich

Deutsche Reiseveranstalter sind derweil kaum betroffen von der Katastrophe. Die Nummer Zwei DERtour reagiert jedoch auf die Unwetter. Kurzfristig geplante Reisen in die betroffene Region Valencia können bei dem Unternehmen bis zum 15. November kostenlos storniert oder umgebucht werden, bestätigte DERtour. Auch im Flugverkehr sei mit Beeinträchtigungen zu rechnen, doch für Pauschalreisende sei umfassend gesorgt. 

Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) sind Pauschalreisende aber kaum noch vor Ort. Die Saison sei an den Küsten zu Ende und auch die Herbstferien sind in vielen Bundesländern vorbei. Die zerstörte Infrastruktur in den betroffenen Regionen werde in den kommenden Monaten wohl wieder hergerichtet.

Ähnlich äußert sich der weltgrößte Reisekonzern TUI. Die zum Teil verwüsteten Landesteile Spaniens würden derzeit eher von Individual-Reisenden besucht, sagte ein Sprecher. Derzeit würden die Urlauber vor allem Reisen im kommenden Jahr buchen. Konkretere Buchungszahlen werden erst mit den Jahreszahlen am 11. Dezember veröffentlicht. "Wir verfolgen die Entwicklungen jedoch genau und sind in Gedanken bei den Familien der Opfer", so TUI gegenüber dem AKTIONÄR. "Die Kollegen von der TUI Care Foundation verdoppeln jede Spende für die Opfer der Unwetter in Spanien."

Und so macht sich die Unwetter-Katastrophe auch im Kursverlauf der TUI-Aktie nicht bemerkbar. Am Montag gewinnt der MDAX-Wert leicht hinzu.

TUI (WKN: TUAG50)

Die TUI-Aktie pendelt derzeit zwischen 7,00 und 8,00 Euro. Seit dem Sommer hat sich ein sanfter Aufwärtstrend gebildet. Zudem gibt es ein hoffnungsvoll stimmendes Chart-Signal: Gerade hat der GD50 den 200er-Durchschnitt von unten nach oben durchstoßen. Dieses "Golden Cross" ist oft ein Zeichen für mittelfristig weiter steigende Kurse. 

DER AKTIONÄR hat für die TUI-Aktie ein Kursziel von 10,50 Euro ausgegeben – vom aktuellen Kursniveau aus betrachtet ein Potenzial von gut 37 Prozent. Wer engagiert ist, lässt seine Gewinne natürlich laufen. Selbst Nachkäufe könnten noch lohnen, falls der MDAX-Wert nochmals zurückkommt. Die Stop-Loss-Marke kann nun von 5,20 auf 5,60 Euro leicht angehoben werden.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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