Die US-Aktienmärkte haben ihre Vortages-Rally am Freitag gebremst fortgesetzt. Dank der aktuellen Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz erklommen die wichtigsten Börsenbarometer weitere Rekordhöhen. Ausgelöst hatte die Euphorie tags zuvor der Halbleiterkonzern Nvidia mit seinem enormen Wachstum. Am Freitag schaffte der Grafikkarten- und Prozessor-Anbieter als erstes Halbleiterunternehmen eine Bewertung von über zwei Billionen US-Dollar.
Der Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel auf ein Rekordhoch von 39 275 Punkten und notierte zuletzt 0,46 Prozent höher bei 39 249,51 Zählern. Auch der S&P 500 erreichte ein Rekordhoch und gewann 0,38 Prozent auf 5106,17 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 kletterte ebenfalls auf einen Höchststand und stieg um 0,13 Prozent auf 18 027,94 Zähler.
Die Nvidia-Papiere knüpften zunächst an ihren jüngsten Rekordlauf an und stiegen um weitere knapp fünf Prozent auf ein Hoch bei 823,94 Dollar. Damit knackten sie als viertes Unternehmen weltweit die Marke von zwei Billionen US-Dollar Börsenwert. Kurz darauf bröckelten sie aber ab und notierten zuletzt 1,2 Prozent im Plus bei 794,50 Dollar. Am Donnerstag waren die Aktien nach starken Geschäftszahlen des Chip-Konzerns um rund 16 Prozent nach oben geschnellt.
Um 25 Prozent nach oben ging es für die Titel von Intuitive Machines. Der Lander "Nova-C" des Unternehmens hatte in der Nacht zu Freitag in der südlichen Region des Mondes aufgesetzt. Damit ist erstmals in der Geschichte der Raumfahrt einer kommerziellen Mission die Landung auf dem Erdtrabanten geglückt.
Die Gebrauchtwagenplattform Carvana überzeugte die Anleger mit ihren Gewinnkennziffern. Hier sprangen die Anteilscheine um 38 Prozent hoch.
Der Zahlungsdienstleister Block Inc (früher Square) erhöhte sein Ergebnisziel für das laufende Geschäftsjahr. Dies bescherte den Aktien ein Plus von 17 Prozent.
Dagegen sackten die Anteilscheine von Booking Holdings nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 9,5 Prozent ab. Das Online-Reisebüro verspürt aktuell Gegenwind durch den Nahostkonflikt.
Der DAX hat den Wochenausklang am mit einem weiteren Hoch gekrönt. Nachdem es die Anleger am Freitag zunächst noch recht gemächlich angegangen waren, sorgte ab der zweiten Tageshälfte die Wall Street mit weiteren Rekordständen auch hierzulande für Schub. Mit einer neuen Bestmarke von 17 443,74 Zählern kletterte der deutsche Leitindex am Nachmittag noch ein paar Punkte über das erst am Vortag erreichte Niveau.
Der Rüstungselektronikkonzern Hensoldt rechnet angesichts der zunehmenden Kriege und Konflikte in der Welt auch im laufenden Jahr mit weiterem Wachstum. Beim Umsatz peilt Hensoldt für 2024 circa zwei Milliarden Euro an, wie der MDax-Konzern am Freitag in Taufkirchen mitteilte. Analysten hatten sich im Schnitt mit fast 2,2 Milliarden aber mehr erhofft. Von den Erlösen sollen 19 bis 20 Prozent als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) hängen bleiben. Außerdem soll der Auftragseingang im Vergleich zum Umsatz deutlich schneller zulegen. Die Aktie verlor in der Spitze fast neun Prozent.
Der Euro ist am Freitag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0834 (Donnerstag: 1,0844) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9230 (0,9221) Euro.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85340 (0,85625) britische Pfund, 162,91 (163,12) japanische Yen und 0,9522 (0,9535) Schweizer Franken fest.
Mit Material von dpa-AFX