Am deutschen Aktienmarkt ist der Start in den Oktober misslungen. Nach positivem Beginn dank der Einigung im US-Haushaltsstreit ging der Rückenwind für den Dax am Montag im Verlauf verloren. Die Einigung ist nur vorläufig, das Thema also letztlich nicht vom Tisch. Damit sind Anleger weiterhin zurückhaltend mit neuen Investments.
Zum Handelsschluss verlor der Dax 0,91 Prozent auf 15 247,21 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 1,16 Prozent auf 25 773,43 Punkte. Es belasten weiter die hohen Zinsen.
Hohe Zinsen für vermeintlich sichere Anlagen setzen den Aktienmarkt, der für Anleger höhere Risiken birgt, unter Druck. Die Attraktivität von Anleihen drücke zunehmend auf das Bewertungsniveau von Aktien, sagte Marktexperte Andreas Lipkow.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag nachgegeben. Bis zum Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,23 Prozent auf 128,16 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 2,88 Prozent. Sie bewegte sich damit knapp unter dem in der vergangenen Woche erreichten 12-Jahres-Hoch von 2,90 Prozent.
Belastet wurden die Anleihen durch robuste US-Konjunkturdaten. So ist der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie im September stärker als erwartet gestiegen. Die konjunkturellen Gefahren schienen abzunehmen, kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Mit Blick auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed sollten die Zinserwartungen zunehmen. Die Fed hatte auf ihrer letzten Sitzung die Zinsen nicht angehoben. Sie hatte künftige Erhöhungen jedoch nicht ausgeschlossen.
Zudem hat die Einigung auf einen Übergangshaushalt in den USA die Anleihen belastet. Der Kompromiss vom Wochenende, mit dem ein Regierungsstillstand zunächst verhindert wurde, gilt aber nur bis Mitte November. Neuer politischer Streit über das Budget ist damit absehbar.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone bestätigte das trübe Bild für die Industrie. Der Indikator gab im September auf niedrigem Niveau etwas nach. Die Daten spielten am Markt aber kaum eine Rolle, da es sich um eine zweite Schätzung handelte und eine erste Schätzung bestätigt wurde.
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Mit Material von dpa-AFX