Die Aktie von Fresenius dehnt zu Wochenbeginn ihre Korrekturbewegung merklich aus und rangiert klar am DAX-Ende. Frische Verkaufsgerüchte rund um die Kinderwunschklinik Eugin werden von der Angst vor einem Dividenden-Ausfall im kommenden Jahr überschattet. Denn wegen Staatshilfe für die Klinikkette Helios könnte diese entfallen.
So hat Dow Jones News am Wochenende berichtet, dürfe Fresenius wegen in Anspruch genommener staatlicher Energiehilfen für das Jahr 2023 möglicherweise weder eine Dividende an seine Aktionäre noch Boni an die Manager zahlen.
Demnach kritisierte CEO Michael Sen im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) das Gesetz zur Entlastung der Krankenhäuser von gestiegenen Energiekosten als "komplex und teilweise unklar". Dies führe zu erheblichen Auslegungsunsicherheiten. "Es gibt jetzt auch eine Prüfbehörde, die vielleicht etwas Licht ins teilweise Dunkle bringen kann", wird Sen zitiert.
Die Dividende bei Fresenius ist für viele Marktteilnehmer ein wichtiges Investmentkriterium, wenngleich der Gesundheitskonzern in diesem Fiskaljahr den Status des "Dividenden-Aristokraten" ablegen musste. Denn Fresenius hat die Ausschüttung im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr nur stabil gehalten und nicht erhöht.
Derweil gibt es erneute Verkaufsgerüchte um die Kinderwunschklinik Eugin. Die spanische Zeitung Cinco Dias berichtet am Montag, dass sich KKR in exklusiven Gesprächen mit Fresenius über einen Verkauf befinde. Eugin würde demnach mit etwa 500 Millionen Euro bewertet werden. KKR würde die Kliniken mit einem spanischen Partner kaufen, heißt es weiter.
Noch ist es zu früh, um von einem Dividenden-Ausfall im kommenden Jahr auszugehen. Allerdings sorgen die jüngsten Aussagen von Sen für Unruhe. DER AKTIONÄR sieht im jüngsten Kursrücksetzer eine langfristig ausgerichtete Einstiegschance. Ein Stopp bei 21,50 Euro sichert die Position nach unten ab.