Die Sorge vor einer Viren-Epidemie im wichtigen Wachstumsmarkt Asien drückt am Donnerstag auf die Kurse der europäischen Luxusgüter-Hersteller. Die Aktie von LVMH verliert am Nachmittag zwei Prozent und entfernt sich weiter vom Rekordhoch bei 439 Euro. Die Region zählt für Luxusgüter als wichtiger Wachstumsmarkt.
Loïc Morvan vom Analysehaus Bryan Garnier verglich das neue Corona-Virus in seiner Einschätzung zu LVMH mit SARS im Jahr 2003. Die Epidemie mit 8.000 Erkrankten und 774 Toten habe einen signifikanten Einfluss auf die Luxusgüter-Aktien gehabt.
Damals haben die Aktien der betroffenen Unternehmen zwischen Dezember 2002 und März 2003 etwa ein Viertel an Wert verloren, sich dann aber schnell wieder davon erholt.
LVMH erlöst in Asien exklusive Japan 29 Prozent. Der Konzern betreibt in der Region rund 1.400 Filialen, doppelt so viele wie in den USA.
Trotz des Virus‘ hat die Investmentbank Oddo BHF LVMH mit „Kaufen“ und einem Kursziel von 471 Euro in die Bewertung aufgenommen. Die Analysten des französischen Investmenthauses haben eine ausgesprochen positive Haltung zu den Großen der europäischen Luxusgüterbranche, LVMH, Kering und Hermès.
Der Umsatz der drei Unternehmen dürfte demnach auch in den kommenden Jahren um jeweils mehr als fünf Prozent zulegen.
Panik ist immer ein schlechter Ratgeber – auch im Fall des Corona-Virus‘. DER AKTIONÄR empfiehlt, die LVMH-Aktie zu halten und den Stoppkurs bei 320 Euro zu setzen.