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12.09.2016 Thorsten Küfner

Lufthansa: Was läuft da mit Air Berlin?

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Die mögliche Übernahme einiger Strecken der kriselnden Fluggesellschaft Air Berlin durch die Deutsche Lufthansa rückt offenbar näher. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, soll der Aufsichtsrat von Europas größter Fluggesellschaft das Geschäft bei seiner nächsten Sitzung Ende September absegnen.

Wichtigster Teil der Vereinbarung ist dem Bericht zufolge, dass Lufthansa vom kommenden Winterflugplan an etwa 40 Flugzeuge von Air Berlin samt Besatzungen mieten soll. Der Winterflugplan tritt am 31. Oktober in Kraft. Zu dem Geschäft gehöre außerdem eine Zusammenarbeit von Lufthansa mit dem Air-Berlin-Großaktionär Etihad Airways. Es gebe aber noch Differenzen über den Umfang der Kooperation, schreibt die "SZ". Ein Lufthansa-Sprecher wollte sich am Samstag nicht zu dem Bericht äußern. Auch Air Berlin und Etihad lehnten Stellungnahmen ab.

Bei einem sogenannten Wet-lease würde Air Berlin den Teil ihres Netzes übertragen, der nicht die beiden Drehkreuze in Berlin und Düsseldorf berührt, heißt es in dem Bericht. Die Lufthansa integriere diesen in ihre Billigsparte Eurowings und übernehme das kommerzielle Risiko für die Flüge. Air Berlin wäre dem Bericht zufolge dann mit weniger als 100 Flugzeugen etwa ein Drittel kleiner als derzeit und würde sich auf Düsseldorf und Berlin konzentrieren.

Air Berlin: Ein Fass ohne Boden?

Air Berlin schreibt seit Jahren rote Zahlen. Die Fluggesellschaft hatte sich etwa durch die Übernahme des Ferienfliegers LTU hohe Personalkosten eingebrockt. Mehrere Sanierungsrunden konnten die Verluste nicht eindämmen. Die Flotte von rund 140 Jets ist geleast, eigene Maschinen besitzt Air Berlin nicht mehr. Vorstandschef Stefan Pichler hatte im August "tiefgreifende Veränderungen" im Unternehmen angedeutet.

Etihad Airways, der gut 29 Prozent der Anteile gehören, schießt immer wieder Geld zu. Für die arabische Fluglinie ist der deutsche Ableger dennoch wichtig - als Zubringer für ihr Drehkreuz Abu Dhabi. Selbst dürfen die Araber nur wenige deutsche Flughäfen anfliegen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will die Tochter Eurowings im Kampf gegen Billigflieger wie Ryanair und Easyjet ausbauen. Eurowings ist als Plattform angelegt, an der andere Fluggesellschaften auf verschiedene Weise andocken können. Der Kauf anderer Fluglinien ist dabei ebenso denkbar wie eine Kooperation oder eben ein sogenannter Wet-lease.

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Finger weg!

DER AKTIONÄR rät weiterhin davon ab, die Aktien der Lufthansa – und vor allem die Anteile der hoch defizitären Air Berlin – zu kaufen. Stattdessen können mutige Anleger eher auf Ryanair oder Easyjet setzen.

(Mit Material von dpa-AFX)


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