Lufthansa und Fraport wollen nach den jüngsten Verdi-Warnstreiks (DER AKTIONÄR berichtete) schnell zur Normalität zurückkehren. Doch während die beiden im MDAX notierten Unternehmen den Betrieb stabilisieren, setzt ein US-Wettbewerber die Lufthansa-Aktie in einem leicht positiven Gesamtmarkt unter Druck.
Konkret: Nach dem massiven Warnstreik an 13 deutschen Flughäfen arbeiten Lufthansa und Fraport mit Hochdruck an einem reibungslosen Neustart. Die Fluggesellschaft positioniert ihre Maschinen neu und passt die Dienstpläne an, um den regulären Flugbetrieb schnellstmöglich wiederherzustellen. Dennoch sind vereinzelte Flugausfälle und Verspätungen nicht auszuschließen.
Auch am Frankfurter Flughafen könnte es zu Beginn des Tages noch vereinzelt zu Problemen kommen, doch laut Fraport soll sich der Betrieb im Laufe des Tages stabilisieren. Geplant sind über 1.100 Starts und Landungen mit mehr als 140.000 Passagieren. Der Warnstreik am Montag hatte massive Auswirkungen: Allein in Frankfurt fielen 1.070 Flüge aus, nur rund 120 Maschinen konnten landen oder umgesetzt werden.
Während Lufthansa den Betriebsablauf normalisiert, sorgt eine Gewinnwarnung von Delta Airlines für Unruhe. Die US-Fluggesellschaft rechnet aufgrund knapper Reisebudgets mit einem deutlich niedrigeren Quartalsergebnis. Statt der prognostizierten 70 Cent bis ein Dollar pro Aktie, erwartet Delta nun nur noch 30 bis 50 Cent. Die Aktie brach daraufhin im nachbörslichen Handel um mehr als zehn Prozent ein.
Delta-CEO Ed Bastian betonte in einem CNBC-Interview, dass die Nachfrage nur vorübergehend schwächeln dürfte und er nicht von einer Rezession ausgeht. Dennoch zeigen sich neben Privatreisenden auch Geschäftskunden zurückhaltender, was das Umsatzwachstum des ersten Quartals auf drei bis vier Prozent begrenzen könnte – deutlich weniger als die ursprünglich prognostizierten sieben bis neun Prozent.
Während die Lufthansa-Aktie am zweiten Handelstag der Woche um etwa 2,5 Prozent auf 7,66 Euro fällt, verbuchen die Fraport-Papiere lediglich ein leichtes Minus von 0,4 Prozent. Zur Mittagszeit notiert der Kurs des Flughafenbetreibers bei 55,40 Euro.
Während Lufthansa und Fraport den Flugbetrieb nach den Streiks wieder hochfahren, bleibt die Lage für die Airline-Branche herausfordernd. Die schwächelnde Nachfrage in den USA sorgt für Unsicherheit und könnte auch europäische Fluggesellschaften weiterhin belasten. Die Lufthansa ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
Bei den Fraport-Papieren hält DER AKTIONÄR indes an seiner Kaufempfehlung fest. Kursziel: 75 Euro.
Enthält Material von dpa-AFX
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