Der Einbruch des Flugverkehrs durch die Corona-Pandemie hat auch Europas größten Billigflieger Ryanair im Sommer in die roten Zahlen gedrückt. Weil sich die Ticketnachfrage nach dem faktischen Flugstopp im Frühjahr nur schleppend erholte, stand im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September unter dem Strich ein Verlust von rund 226 Millionen Euro, womit Ryanair aber besser abschnitt als Analysten im Vorfeld erwartet hatten.
Ein Jahr zuvor hatte Ryanair in der wichtigsten Reisezeit des Jahres noch einen Gewinn von 910 Millionen Euro erzielt.
Es wird ein harter Winter...
In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres summierte sich der Verlust damit auf knapp 411 Millionen Euro. Konzernchef Michael O'Leary erwartet, dass das Minus im Winterhalbjahr bis Ende März noch höher ausfällt. Eine genaue Prognose sei wegen der Unsicherheit rund um den weiteren Verlauf der Pandemie aber nicht möglich. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Ryanair noch mit etwa 38 Millionen Fluggästen. Sollten die Regierungen in der Europäischen Union weitere unabgestimmte Reisebeschränkungen erlassen, könnte die Zahl noch niedriger ausfallen, warnte Ryanair.
Der trübe Ausblick für die kommenden Monate ist ein weiterer Beleg, wie hart die gesamte Luftfahrtbranche derzeit von Corona getroffen wird. Ryanair mit seiner niedrigen Kostenbasis und dem Fokus auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen leidet dabei weitaus geringer als Lufthansa. Daher sollten Anleger, die auf ein baldiges Comeback der Airlines spekulieren wollen, eher auf die Ryanair-Aktie setzen (Stopp 10,20 Euro). Die Lufthansa-Papiere bleiben im aktuellen Umfeld weiterhin unattraktiv.
Mit Material von dpa-AFX
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.