Der angekündigte Rückzug des Billigfliegers Ryanair hat kürzlich für Furore gesorgt. Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat darauf schnell reagiert. Demnach will die Airline die entstehenden Lücken am Düsseldorfer Flugplan füllen. So kündigte Eurowings am Dienstag an, man werde rund 95 Prozent des Angebots fliegen, das Ryanair zum 24. Oktober aufgibt. Konkret werde das Angebot zu vielen spanischen und portugiesischen Zielen aufgestockt. Auch Griechenland werde verstärkt angeflogen. Eurowings biete ab Düsseldorf mehr als 80 Direktziele in Europa an.
Ryanair hatte in der vergangenen Woche den Rückzug vom Flughafen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt bekanntgegeben. Sieben dort stationierte Maschinen der Tochter Laudamotion werden abgezogen, mehr als 200 Beschäftigte verlieren ihren Job. Ryanair hatte zuvor vergeblich eine Absenkung der Flughafengebühren verlangt. Zudem habe der Abfertiger Acciona eine sofortige Preiserhöhung um 30 Prozent gefordert.
Der Rückzug der Iren aus Düsseldorf und zuvor Stuttgart sei erst der Anfang, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof. Das Geschäftsmodell der extremen Billigflieger sei in ganz Deutschland auf dem Rückzug. "Unsere Kunden suchen in Krisenzeiten nicht nach 5-Euro-Tickets, sondern mehr denn je nach einer Airline, der sie vertrauen können."
Es dürfte interessant werden, ob die defizitäre Eurowings an einem Standort, den der extrem effiziente Biligflieger Ryanair aufgibt, nachhaltig Erfolg haben wird. Indes gibt es wiederholt Meldungen, wonach die Lufthansa noch stärker sparen muss als bisher bekannt war. Es bleibt daher dabei: Die aktuelle Marktlage und die Aussichten bleiben mau. Daher drängt sich ein Kauf der Lufthansa-Aktie weiterhin nicht auf.
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Mit Material von dpa-AFX