Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa arbeitet nach eigenen Angaben an einer "Luftbrücke" zur Warenversorgung für ganz Deutschland. "Die Krisenstäbe von Lufthansa und Bundesregierung schalten sich jetzt zusammen und planen konkrete Sonderflüge für Passagiere", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der Bild. „Parallel werden die Crews eingeteilt und über ihre Sondereinsatzpläne informiert. Die 747-Flotte und LH Cargo spielen Szenarien durch, wie und wo unsere Jumbos für Frachtflüge eingesetzt werden können. Auch hier läuft Crewplanung parallel“, so Spohr weiter.
Spohr versprach außerdem, dass die Lufthansa "alles dafür tun" werde, um auch die Lieferketten für die Versorgung der deutschen Bevölkerung aus der Luft aufrechtzuerhalten. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Luftbrücke für ganz Deutschland", so Spohr. Eine Boeing 747-8 könnte maximal 60 Tonnen Güter transportieren und sei am wirtschaftlichsten auf Interkontinentalstrecken einsetzbar, so die Lufthansa gegenüber der Bild.
Für die gestrandeten Urlauber hat die Bundesregierung derweil eine beispiellose Rückholaktion für Tausende Deutsche gestartet. Außenminister Heiko Maas sprach am Dienstag von einer "Luftbrücke" vor allem für Urlauber in Marokko, der Dominikanischen Republik, den Philippinen, Ägypten und auf den Malediven. Für die in den nächsten Tagen geplanten Rückholflüge will die Regierung bis zu 50 Millionen Euro ausgeben.
Für die Rückführung der Deutschen aus dem besonders stark betroffenen Marokko hat der Reiseveranstalter TUI nach Angaben des Auswärtigen Amts schon erste Flüge organisiert. Wegen der massiven Einschränkungen der Linienflüge weltweit gebe es ausreichend Kapazitäten für die Charterflüge, sagte Maas. Sie sollen vor allem von der Lufthansa durchgeführt werden.
Die Aktie der Lufthansa hat sich am heutigen Dienstag etwas stabilisiert. Am Nachmittag notiert das Papier sogar leicht im Plus. DER AKTIONÄR sieht kaum eine europäische Fluggesellschaft so stark gerüstet wie die Lufthansa. Anleger sollten das Papier auf die Watchlist packen und eine Stabilisierung der Märkte abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)
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