Die Lufthansa streicht das Flugangebot weiter zusammen. Neben der befristeten Komplettaussetzung der Tochter Austrian werden auch die übrigen Strecken zusätzlich ausgedünnt, wie der Konzern am Montag mitteilte. Danach soll nur noch jeder zehnte geplante Fernflug stattfinden und ungefähr jede fünfte Nah- und Mittelstreckenverbindung.
Ursprünglich hatte das Unternehmen im Sommerflugplan rund 26.000 Flüge in der Woche geplant. Indes wird der DAX-Konzern seine Rückholflüge für Urlauber fortsetzen. Inklusive Eurowings habe man am Wochenende mit mehr als 20 Flügen rund 6.000 Passagiere holen können und Vorkehrungen für weitere Evakuierungsflüge getroffen.
Die Fluggesellschaften stünden dazu mit den jeweiligen Regierungen der Heimatländer in engem Austausch. "Jetzt geht es nicht mehr um wirtschaftliche Fragen, sondern um die Verantwortung, die Fluggesellschaften als Teil der kritischen Infrastruktur in ihren Heimatländern tragen", erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.
Anders als bei den Passagierflügen hält die Lufthansa ihre Frachtverbindungen unverändert aufrecht. Trotz täglich sich ändernder Bedingungen und Einreisebestimmungen in den Zielländern sei es bislang gelungen, den veröffentlichten Flugplan einzuhalten, erklärte ein Sprecher der Lufthansa Cargo am Montag in Frankfurt. Eine Ausweitung des Angebots sei aktuell nicht geplant.
Die Lage bei der Kranich-Airline ist ernst, keine Frage. Dennoch dürften nur wenige Fluggesellschaften in ganz Europa derart gute Chanen wie die Lufthansa haben, diese historische Krise zu überstehen. Die günstig bewertete Aktie sollten Anleger daher unbedingt auf ihrer Watchlist belassen. Ein Einstieg drängt sich angesichts der vorherrschenden Panik an den Märkten aber vorerst noch nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)
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