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12.11.2024 Martin Mrowka

Lufthansa: Italien nickt ITA-Deal ab – startet die Aktie nun durch?

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Deutsche Lufthansa

Die Lufthansa-Group will bekanntlich ITA Airways übernehmen. Nach einer ersten Tranche von 41 Prozent sollen weitere 49 Prozent folgen. Die Deutschen wollten den vor Monaten vereinbarten Preis für diesen späteren Part drücken, der Deal wackelte. Nun hat man sich mit Italien geeinigt. Ein letztes Okay fehlt aber noch.

Die Verhandlungen zwischen dem italienischen Staat und der deutschen Fluggesellschaft waren nach der längst erzielten grundsätzlichen Einigung in den vergangenen Tagen nochmals ins Stocken geraten. Italienischen Presse-Berichten zufolge gab es Streit über den endgültigen Preis (DER AKTIONÄR berichtete). 

Geplant ist, dass die Lufthansa für eine Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro zunächst 41 Prozent der Anteile an ITA Airways übernimmt. Im Laufe der nächsten Jahre solle es dann für insgesamt gut 800 Millionen Euro auch zur kompletten Übernahme der ehemaligen Alitalia kommen. Dem Vernehmen nach wollte der deutsche Konzern für die zweite Tranche jedoch einen Preisnachlass in der Größenordnung von zehn Millionen Euro durchsetzen, da sich der Wert der Airline mittlerweile verringert habe.

Das italienische Finanzministerium entgegnete jedoch, die vorgesehenen wirtschaftlichen Bedingungen hätten sich gegenüber der bereits unterzeichneten Vereinbarung nicht geändert. Und so ruderte die Lufthansa mit ihren Forderungen wieder zurück.

Nun steht dem Einstieg der Lufthansa bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft ITA nichts mehr entgegen. Lediglich die abschließende Bewertung durch die EU muss noch folgen, mit der Lufthansa spätestens zum Jahresbeginn rechnet. In einer Mitteilung des Finanzministerium in Rom heißt es: "Wir erwarten mit Zuversicht die endgültige Genehmigung der Europäischen Kommission, um den Abschluss der Transaktion voranzutreiben." 

Zu dem Paket gehören auch Maßnahmen, die nach der Übernahme den Wettbewerb auf dem italienischen und europäischen Luftverkehrsmarkt stärken sollen. Lufthansa und ITA bieten dafür unter anderem Start- und Landerechte an, die von anderen Gesellschaften genutzt werden können.

Die Aktie der Lufthansa steht in allgemein abgeschwächtem MDAX-Umfeld am Vormittag gut ein Prozent unter Montag bei nun 6,29 Euro. Damit gerät auch die 50-Tage-Linie wieder in Gefahr, die bei 6,32 Euro verläuft. Wichtig ist nun, dass die Kurszone 6,15 bis 6,25 Euro hält.

Lufthansa-Aktie seit November 2023  (Xetra)
TradingView.com
Lufthansa-Aktie seit November 2023 (Xetra)

Die abschließende Einigung auf den ITA-Deal ist positiv für die Lufthansa. Die noch fehlende EU-Zusage dürfte praktisch sicher sein. Doch bis sich die italienische Airline und der Flughafen Rom so richtig positiv in der Lufthansa-Bilanz niederschlagen, werden wohl noch Jahre vergehen.

Und so laboriert die deutsche Airline-Gruppe (vor allem die Kernmarke Lufthansa) weiterhin unter die bekannten Problemen: wachsende Konkurrenz vor allem aus der Golf-Region und Fernost, dadurch Druck auf die Ticketpreise, hohen Standort-Gebühren in Deutschland und einem teuren Schwenk Richtung nachhaltiger Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuel, SAF). Die Gewinne des Konzerns wachsen daher nicht schnell.

DER AKTIONÄR rechnet jedoch damit, dass die Gruppe das Schlimmste hinter sich hat. Vor einem größeren Einstieg in die Lufthansa-Aktie sollte ein nachhaltiges Kaufsignal abgewartet werden.

Die Lufthansa-Aktie ist neben 13 anderen internationalen Werten auch im Recovery Index von DER AKTIONÄR enthalten. Dieser Strategie-Index wurde in der Pandemie aufgelegt und setzt auf eine Erholung des gedrückten Konsum- und Luxusgüter-Bereichs. Aktuell am höchsten gewichtet ist im Index Apple. 

Weitere Infos zum Recovery Index finden Sie hier.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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