Die Aktie der Deutschen Lufthansa geht im vorbörslichen Handel in den Sinkflug über. Der vorgelegte Gewinn für das zweite Halbjahr lag unter den Erwartungen der Analysten. Die Bloomberg-Schätzung beim bereinigten Gewinn je Aktie von 0,497 Euro wurde um 29 Prozent verfehlt.
Die Fluggesellschaft hat das operative Ergebnis im ersten Halbjahr 2014 auf 114 Millionen Euro (Vorjahr: 73 Millionen Euro) gesteigert. Der Umsatz ging in der gleichen Periode um knapp 2,1 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro zurück. Positiv hatten sich eine neue Abschreibungsmethode für Flugzeuge und verbesserte Kostenstrukturen im Passagiergeschäft ausgewirkt. Das Konzernergebnis lag unterm Strich trotz einer Verbesserung um 124 Millionen Euro mit 79 Millionen Euro im Minus.
Überkapazitäten belasten
Wie Lufthansa weiter mitteilte, führten im Passagier- und im Frachtgeschäft Überkapazitäten, insbesondere auf Amerika-, Europa- und zuletzt auch auf Asien-Pazifik-Strecken, zu Preisrückgängen. Mit 60 Millionen Euro hätten sich auch der Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bei Lufthansa im April negativ ausgewirkt.
Planzahlen bestätigt
Kurzfristig erwartet die Lufthansa Group auch für das zweite Halbjahr eine schwache, nicht zuletzt aufgrund der initiierten Kapazitätsmaßnahmen im Vergleich zum ersten Halbjahr aber eine leicht entspannte Marktentwicklung. Für 2014 strebt der Konzern unverändert einen operativen Gewinn von rund einer Milliarde Euro an. Bereinigt um Einmaleffekte entspricht dies einem Wert von 1,3 Milliarden Euro. Für 2015 soll der operative Gewinn bei rund zwei Milliarden Euro liegen.
Füße still halten
DER AKTIONÄR hatte im Vorfeld geraten, vor Veröffentlichung der Zahlen nicht einzusteigen. Eine nachhaltige Bodenbildung im Chart ist weiterhin nicht zu erkennen.