Viele Unternehmen dürften auch nach der Pandemie weniger Mitarbeiter auf Geschäftsreisen schicken. Über das genaue Ausmaß kann aktuell natürlich nur spekuliert werden. Doch die jüngste Prognose, die kürzlich etwa der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) ausgegeben hatte, dürfte der Lufthansa und deren Aktionären überhaupt nicht gefallen.
Denn während die Lufthansa darauf hofft, dass mittelfristig 90 Prozent des Vorkrisen-Niveaus erreicht werden können, geht der VDR laut der Süddeutschen Zeitung von einem Rückgang von 30 Prozent aus. Von den befragten Unternehmen gaben gegenüber dem Verband sogar satte 87 (!) Prozent an, dass man die Zahl der Geschäftsreisen verringern wolle. Der Lufthansa, die über viele Jahre hinweg gut an Firmenkunden verdiente, da diese gerne auch die etwas teureren Plätze in den Flugzeugen der Kranich-Airline gebucht hatten, macht diese Zahl natürlich wenig Mut.
Dass Geschäftsreisen möglicherweise stärker und nachhaltiger als erhofft hinter dem "Vor-Corona-Niveau" zurückbleiben werden, sind natürlich alles andere als gute Perspektiven für die Lufthansa, deren Ertragskraft auch stark davon abhängig ist. Da bezüglich vieler anderer Fragen ebenfalls noch große Unsicherheit herrscht, dürfte es die Aktie in den kommenden Wochen relativ schwer haben. Anleger sollten daher vorerst weiter an der Seitenlinie verharren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.