Ähnlich wie die Lufthansa hofft derzeit auch der Billigflieger Easyjet auf eine Belebung des Reiseverkehrs über die Sommersaison. Dabei setzt das Unternehmen auf ein baldiges Ende der Corona-Beschränkungen nicht nur im Heimatmarkt Großbritannien und baut gleichzeitig auf die aufgestaute Reiselust der Europäer.
Easyjet sei wegen der großen Fortschritte in der Impfkampagne in Großbritannien zuversichtlich, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Luton bei London mit. Der Konzern erwarte, "dass auch die europäische Impfkampagne in den kommenden Wochen Fahrt aufnimmt, sodass Kunden in diesem Sommer mit Easyjet in den langersehnten Urlaub fliegen können."
Flugangebot nur bei 20 Prozent des 2019er-Niveaus
Easyjet hatte zuletzt wegen der Pandemie und der vielerorts geltenden Reisebeschränkungen seinen Flugverkehr praktisch auf ein Minimum reduziert. Das Unternehmen plant auch für das bis zum Sommermonat Juni laufende Quartal derzeit nur ein deutlich vermindertes Flugangebot, es soll bis zu 20 Prozent des Niveaus von 2019 betragen. Doch sei die Airline flexibel genug, um die Zahl der Flüge und die angeflogenen Ziele bei mehr Nachfrage schnell wieder auszuweiten, sagte Unternehmenschef Johan Lundgren.
Der Manager räumte in einer Telefonkonferenz zwar ein, dass sich die weitere Entwicklung der Buchungen zum aktuellen Zeitpunkt nur schlecht vorhersagen lasse. Auch eine Finanzprognose für das Jahr sei wegen der anhaltenden Unsicherheiten weiter nicht möglich. Easyjet hofft aber darauf, dass Großbritanniens Premierminister Boris Johnson seine früheren Ankündigungen wahr macht und ab Mitte Mai Reisen ins Ausland wieder erlaubt. Großbritannien ist der größte Markt für die britische Billigairline.
Auch in Europa, das aktuell in seinen Impfkampagnen noch den Briten hinterherhinkt, setzt Lundgren auf Fortschritte. Hier geht Easyjet davon aus, dass die meisten Länder im Mai wieder in größerem Umfang den Flugbetrieb aufnehmen dürften. Sicher ist dies bislang aber genauso wenig wie die Öffnung in Großbritannien.
Die Lage im europäischen Luftverkehr bleibt äußerst schwierig und ist nach wie vor von sehr vielen Unwägbarkeiten geprägt. Da zudem die Gefahr einer größeren Kapitalerhöhung in den kommenden Monaten besteht, entwickelte sich der Kurs der Lufthansa zuletzt relativ mau. Ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf, wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 9,50 Euro.
Hinweis: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX