Eine der Bedingungen der EU-Kommission für die Genehmigung der üppigen Staatshilfen für die Lufthansa war, dass die Kranich-Airline einige ihrer - in normalen Zeiten begehrten - Start- und Landeslots an den Flughäfen in Frankfurt und München abgeben muss.
Das Fachportal aero.de bringt nun den britischen Billigflieger Easyjet als möglichen Abnehmer ins Spiel. Konzernchef Johan Lundgren betonte gegenüber der Mail on Sunday, man werde "Gelegenheiten zu Wachstum" nicht ungenutzt verstreichen lassen. Easyjet hatte sich bereits Slots der strauchelnden Norwegian in London-Gatwick gesichert und wird dort ab Sommer 71 Flugzeuge stationieren. Da man ab September weitere neue Flugzeuge von Airbus übernehmen wird, ist der Vorstand dafür auf der Suche nach attraktiven Standorten.
Lundgren erklärte im Interview zudem: "Diese Krise wird bestimmte Marktteilnehmer schwächen." Er sieht indes für eine Airline gute Wachstumschancen, da sich etwa zwei Drittel des Netzwerks des Billigfliegers mit dem "ineffizienter" Vollservice-Konkurrenten überschneidet.
Das Marktumfeld für die Lufthansa bleibt rau. Zudem belastet die Nachricht, dass sich der Vorstand die Genehmigung für eine größere Kapitalerhöhung einholen will. Das Chartbild hat sich mittlerweile wieder deutlich eingetrübt. Ein Kauf drängt sich vorerst nicht auf. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 9,50 Euro. Wer bei Easyjet an Bord ist, platziert den Stoppkurs bei 8,80 Euro.
Hinweis: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Lufthansa.