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Linde: Der Meister der Gase

Linde: Der Meister der Gase
Foto: Börsenmedien AG, Linde
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Maximilian Völkl 13.07.2019 Maximilian Völkl

Im Oktober 2018 hat Linde die Fusion mit Praxair abgeschlossen. Für Anleger hat sich der Deal bereits gelohnt: 22 Prozent hat die Aktie des Industrie­gasekonzerns seit dem Abschluss zugelegt und zählt damit zu den Top-Performern im DAX. Die Weichen für weiteres Wachstum sind zudem gestellt.

Tolle Wachstumsraten

Jüngst hat Linde erst einen neuen Rekordvertrag mit Exxon Mobil abgeschlossen. Für den größten Gasliefervertrag der Konzerngeschichte investiert der Weltmarktführer für Industriegase 1,4 Milliarden Dollar in die Erweiterung eines bestehenden Produktionskomplexes in Singapur. Die Kapazitäten für Wasserstoff, Kohlenmonoxide und Synthesegas sollen dort so vervierfacht werden.

Foto: Börsenmedien AG, Linde

Der Megavertrag zeigt, wie viel Potenzial die Industriegasebranche hat. Das spiegelt sich auch in den Zahlen von Linde wider. Für das laufende Jahr rechnen die Experten mit einem Umsatz von 28,7 Milliarden Dollar. Bis 2022 sollen die Erlöse auf 34,1 Milliarden Dollar klettern – das entspricht einem jährlichen Wachstum von sechs Prozent. Dabei wird der DAX-Konzern auch immer profitabler. Der Gewinn je Aktie soll von 6,95 Dollar in diesem Jahr mit konstantem Wachstum bis 2022 auf 10,45 Dollar steigen. Pro Jahr würden die Gewinne damit im Schnitt um 15 Prozent zulegen.

Das überdurchschnittliche Wachstum lässt sich neben der operativen Entwicklung auch auf die Megafusion mit Praxair zurückführen. Rund 1,1 Milliarden Dollar sollen künftig pro Jahr an Synergien eingespart werden. Im hochkonzentrierten Gasegeschäft lassen sich die ohnehin stattlichen EBITDA-Margen von derzeit 28 Prozent als Weltmarktführer mit hoher Marktmacht zudem noch weiter steigern. So konnte Linde bereits im Mai die eigene Gewinnprognose nach oben schrauben – und das in einer Zeit, in der viele Unternehmen unter dem Handelskrieg und Konjunktursorgen leiden und ihre Prognosen kürzen müssen.

Breites Portfolio als Trumpf

Linde weist dabei noch einen weiteren großen Vorteil gegenüber Unternehmen aus anderen Branchen auf. Denn der Konzern lässt sich weder den Zyklikern noch den defensiven Werten klar zuordnen: In guten Konjunkturzyklen profitiert Linde von einer starken Wirtschaft, im Abschwung bleiben die Gewinne relativ stabil. Erklären lässt sich das durch die heterogene Kundenstruktur: Die Gase von Linde werden von der Chemieindustrie, in der Fertigung, bei der Metall- und Glasbearbeitung oder im Elektronikgeschäft ebenso genutzt wie in der Gesundheits- oder Nahrungsmittelbranche.

Neben dem traditionellen Gasegeschäft setzt der DAX-Konzern aber auch auf potenzielle Megatrends. Vor allem das Thema Wasserstoff bleibt spannend. Egal, ob in der Mobilität, in der Industrie oder zur simplen Stromgewinnung – Wasserstoff könnte dank seiner vielseitigen Verwendbarkeit zum Milliardenmarkt werden. An Linde würde dabei kein Weg vorbeiführen. Sowohl bei der Produktion als auch bei der Distribution spielt der Konzern ganz vorn mit. Bislang spielt Wasserstoff in der Linde-Bilanz zwar nur eine untergeordnete Rolle. Sollte allerdings der Durchbruch der Technologie gelingen, wird sich Linde wohl ein großes Stück vom Kuchen abschneiden.

Aktionäre im Fokus

Unter dem neuen Chef Steve Angel, ehemaliger CEO von Praxair, rückt Linde die Aktionäre – typisch amerikanisch – zudem mehr in den Mittelpunkt. Seit Januar läuft ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu sechs Milliarden Dollar bis Februar 2021. Hinzu kommt eine Dividende von 87,5 Cent je Quartal, was eine Rendite von 1,7 Prozent bedeutet. Dank der hohen Gewinne lassen sich Dividende und Aktienrückkauf auch ohne Probleme stemmen.

Linde (WKN: A2DSYC)

Dabeibleiben

Linde wird nach wie vor unterschätzt. Der Konzern ist nach SAP der zweitwertvollste DAX-Konzern – und das zu Recht. Hohe Wachstumsraten, ein stabiles Geschäftsmodell, eine gesunde Bilanz und der starke Chart sprechen für die Aktie. Anleger greifen nach wie vor zu.

Dieser Text ist in DER AKTIONÄR 28/19 erschienen. Welche unentdeckten Aktienstory Anleger sonst jetzt entdecken sollten, erfahren Sie hier.

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