Die gute Kursentwicklung in den letzten Monaten nutzt der Nürnberger Bordnetzlieferant für die Automobilindustrie Leoni für eine kleine Kapitalerhöhung. Institutionellen Investoren sollen im beschleunigten Bookbuilding-Verfahren neue Aktien angeboten werden.
Schon länger wurde sie erwartet, nun ist sie da: Die Leoni AG führt eine Kapitalerhöhung im Volumen von knapp zehn Prozent durch.
Über 110 Millionen Euro frische Mittel
Im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding sollen 2.969.000 neue Aktien ausgegeben werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde hierfür ausgeschlossen, die Verwässerung hält sich aufgrund des überschaubaren Volumens jedoch in Grenzen. Der Platzierungspreis wird unmittelbar nach Abschluss des beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens festgelegt und bekanntgegeben. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass der Platzeirungspreis zwischen 38,50 Euro und 39 Euro liegen wird, sodass den Nürnbergern rund 110 Millionen Euro zufließen werden. Leoni beabsichtigt den Emissionserlös zum Teil in die Übernahme des noch verbliebenen 50-Prozent-Anteils am koreanischen Bordnetzhersteller Daekyeung zu stecken.
Wenig Einfluss zu erwarten
Der Einfluss der Ankündigung dürfte gering sein, da die Maßnahme schon lange angekündigt war, das Volumen überschaubar und die frischen Aktien zügig im Markt platziert werden dürften. Charttechnisch ist zwar mit einem Test der Unterstützungszone bei 38,70 bis 39,50 Euro zu rechnen, ein Ende der Aufwärtsbewegung ist aufgrund der Kapitalmaßnahme nicht zu erwarten. Fundamental läuft es weiterhin rund, die Bewertung mit einem einstelligen KGV ist nach wie vor ausbaufähig. Mittelfristig dürfte Leoni das Allzeithoch bei 46,81 Euro hinter sich lassen.