Beim Chemiekonzern Lanxess könnte es im Zuge einer möglichen Übernahme größere Veränderungen geben. Der MDAX-Konzern arbeite zusammen mit dem Finanzinvestor Advent an einem Gebot für das milliardenschwere Kunststoffgeschäft des niederländischen Wettbewerbers DSM, berichtet das "Handelsblatt" (HB) am Freitag.
Die Lanxess-Aktien fielen auf die Nachricht hin zurück und gaben zuletzt noch rund dreieinhalb Prozent nach. Ein Unternehmenssprecher wollte den "HB"-Bericht nicht kommentieren.
Die DSM-Sparte sei demnach rund drei Milliarden Euro wert, heißt es weiter im "HB". Zum Vergleich: Lanxess brachte es laut aktuellen Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg im Herbst inklusive Schulden auf einen Firmenwert von weniger als sieben Milliarden Euro. Die Marktkapitalisierung - also der Wert des Eigenkapitals - der Kölner liegt aktuell bei gut 4,6 Milliarden Euro.
Lanxess überführt aktuell eigene Aktivitäten, die denen von DSM ähneln, unter dem Namen High Performance Materials (HPM) in eine eigenständige Gesellschaft. Sie produziert Hochleistungs-Kunststoffe vor allem für die Automobil- sowie der Elektro- und Elektronikindustrie. Mit diesem Bereich soll die DSM-Sparte laut der Zeitung später kombiniert werden. Das neue Unternehmen solle einen Kern für weitere Übernahmen auf dem Markt bilden, heißt es weiter.
Durch den heutigen Kursrückgang hat sich das Chartbild bei Lanxess weiter eingetrübt. Ein Einstieg drängt sich daher aktuell nach wie vor nicht auf. Anleger können an der Seitenlinie verharren.
Mit Material von dpa-AFX