Corona-Highflyer haben an der Börse derzeit einen schweren Stand. Die Aktie von Zalando hat seit dem Hoch bei 103,55 Euro 16 Prozent eingebüßt. Man könnte glauben, dass die große Zeit von Zalando nach der Pandemie vorbei sein wird. Doch jüngste Expertenaussagen lassen daran große Zweifel aufkommen.
Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat wegen den Corona-Beschränkungen eine drastische Veränderung deutscher Stadtzentren prophezeit. "Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass wir unsere Innenstädte und auch unsere Ortskerne nach der Pandemie nicht wiedererkennen", sagte Landsberg im ZDF-Morgenmagazin.
Experten zufolge müssten etwa 52.000 Geschäfte aufgeben. Der Druck auf sie steige - auch wegen des Erfolgs des Online-Handels, so Landsberg weiter.
Laut Alexander Otto, Chef des Shopping-Center-Betreibers ECE, stehen viele Händler schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. Sie könnten einen immer weiter andauernden Lockdown nicht mehr lange durchhalten.
Gerade im Modebereich ist die Lage sehr ernst. Claus-Dietrich Lahrs, Chef von s.Oliver, sagte: „Wir gehen fest von einer Wiederöffnung am 8. März aus. Wir brauchen diese verbindliche Öffnungsperspektive."
Andernfalls führe kein Weg an tiefgreifenden Restrukturierungen vorbei. „Bei uns geht es dann unmittelbar um viele Arbeitsplätze und um unsere Flächen in den Innenstädten.“
Gelingt es Deutschland nicht, möglichst schnell den überwiegenden Teil der Bevölkerung zu impfen, droht auf absehbare der nächste Lockdown. Das wäre der Todesstoß für noch mehr Geschäfte. Was bleibt, ist ein übermächtiger Onlinehandel. DER AKTIONÄR sieht daher in der aktuellen Kursschwäche von Zalando eine klare Kaufchance.
(Mit Material von dpa-AFX)