Ein negativer Analystenkommentar belastet am Freitag die Anteilscheine von K+S. Die Titel des Düngemittelkonzerns aus Kassel sackten am Vormittag um 3,1 Prozent ab, während der deutsche Aktienmarkt weiter von US-Inflationsdaten vom Vortag profitierte. Im MDAX waren die Titel daher unter den wenigen Verlierern.
Mit dem neuen Votum "Underperform" rechnet die kanadische Scotia-Bank nun damit, dass sich die Aktie im Vergleich zum Sektor schwach entwickeln wird. Analyst Ben Isaacson verwies in seiner Studie auf Preisrisiken bei Düngemitteln, nachdem deren Preis während des Ukraine-Krieges eine Zeit lang deutlich angezogen war. Die Gewinnerwartungen für die Branche würden derzeit nach unten angepasst. Außerdem deute die Anlegerstimmung in den kommenden Monaten auf Risiken hin. Eine erste Rally bis auf mehr als 36 Euro im Zuge des Krieges hatte K+S bereits im Sommer wieder relativiert. Mittlerweile steht der Kurs.
Zahlreiche Kaufempfehlungen
Gestern gab es im Zuge der Quartalszahlen aber auch einige bullishe Analystenstudien. So hat etwa Analysehaus Warburg Research die Einstufung für K+S auf "Buy" mit einem Kursziel von 29 Euro belassen. Ergebnisseitig habe der Düngerhersteller seine Erwartung verfehlt, schrieb Analyst Oliver Schwarz. Die Verkaufspreise aber seien höher als antizipiert gewesen.
Die Baader Bank hat das Anlagevotum auf "Buy" mit einem Kursziel von 27 Euro belassen. Das operative Ergebnis des Düngemittelproduzenten liege um elf Prozent unter der Markterwartung, so Analyst Markus Mayer. Gleichzeitig habe der Barmittelfluss (Free Cashflow) die Erwartungen deutlich überboten.
Und besonders optimistisch gestimmt ist weiterhin JPMorgan: Analyst Chetan Udeshi hat die Einstufung auf "Overweight" mit einem Kursziel von 38 Euro belassen. Der Düngerhersteller habe mit dem operativen Ergebnis (Ebitda) im dritten Quartal die Erwartungen verfehlt. Die Entwicklung des freien Barmittelflusses hingegen sei eine nette Überraschung gewesen.
Das aktuelle Preisniveau und die Aussichten sprechen aber dafür, dass K+S auch im kommenden Jahr hochprofitabel wirtschaften kann. Mit einem KBV von 0,6 und einem 2023er-KGV von 4 ist der MDAX-Titel weiterhin ein absolutes Schnäppchen. Der Stoppkurs sollte bei 17,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX