Bereits seit mehreren Wochen ist die Aktie von K+S an der Börse wieder richtig unter Druck geraten. Die Anteilscheine des Düngemittelherstellers hatten sich in den vorangegangenen Monaten ausgehend vom 2020er-Tief bei rund 5 Euro vervielfachen können. Nun wird in einem anhaltend schwachen Markt offenbar fast alles verkauft, was zuvor noch gut gelaufen ist.
Denn rein operativ betrachtet läuft es bei K+S nach wie vor sehr gut. Der MDAX-Konzern profitiert von den anhaltend hohen Kalipreisen auf dem Weltmarkt. Entgegen der Befürchtungen einiger Skeptiker sind diese nicht wieder relativ rasch zurückgegangen. Sie halten sich etwa in den USA weiterhin über der Marke von 800 Dollar je Tonne. Nur einmal seit Beginn der Aufzeichnungen kostete Kalidünger noch mehr.
Für das laufende Jahr wird eine Gewinnverdreifachung auf 1,52 Milliarden Euro oder 7,99 Euro je Aktie erwartet – woraus sich ein KGV von gerade einmal 3 errechnet. Für das kommende Jahr dürften es den Bloomberg vorliegenden Analystenprognosen zufolge 1,19 Milliarden Euro beziehungsweise 6,24 Euro pro Anteilschein werden - das KGV würde dann lediglich 4 betragen.
Kurzum: Der Abverkauf bei K+S erscheint deutlich übertrieben. Nachdem die Aktie bereits vor zwei Wochen unter den zuvor mehrfach nachgezogenen Stopp bei 22,00 Euro gerutscht ist, besteht vorerst kein Handlungsbedarf. Anleger verharren an der Seitenlinie und warten einen passenderen Einstiegszeitpunkt ab.